5 Wochen Norwegen/Schweden
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Re: 5 Wochen Norwegen/Schweden
Hallo ihr zwei
Wirklich tolle Fotos
Für Morgen wünsche ich euch sehr wenig Regen
Wirklich tolle Fotos
Für Morgen wünsche ich euch sehr wenig Regen
gruß aus NRW
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Re: 5 Wochen Norwegen/Schweden
Die Tundra hat schon was mystisches.
Ich bin öfters die Strecke jenseits der russischen Grenze gefahren.Von Murmansk nach Pechenga, Sapoljarni und Nikel. Der Ort heisst wirklich so wegen des Erzes das man da abbaut.
Morgens um 5 aus Murmansk losfahren und dann bei leichtem Nebel die einsame Strasse lang fahren. Das war schon was besonderes.
Weiterhin viel Spaß!
Cheers
Uwe
Ich bin öfters die Strecke jenseits der russischen Grenze gefahren.Von Murmansk nach Pechenga, Sapoljarni und Nikel. Der Ort heisst wirklich so wegen des Erzes das man da abbaut.
Morgens um 5 aus Murmansk losfahren und dann bei leichtem Nebel die einsame Strasse lang fahren. Das war schon was besonderes.
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- blahwas
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Re: 5 Wochen Norwegen/Schweden
Fr 16.08. Brückentag, Lückentag
Ein Zeitalter der Legenden und der Angst
Eine Zeit, die so weit entfernt ist
Der Aberglaube war ein Teil ihres Lebens
So ungeschützt in den dunklen Nächten
Traurige Menschen mit bleichen Gesichtern
Starrten besessen in den Mond
Manche Erinnerungen werden nie verschwinden
Und sie werden für immer hier sein
Blick aus dem Fenster und halb 4 Uhr früh:
Dazu hat es sagenhafte 26 Grad. Fun fact: Wir sind hier zwar noch in der mitteleuropäischen Zeitzone, aber sehr weit östlich. Die Staaten des Baltikums, Bulgarien und das griechische Festland liegen vollständig westlich von uns. Der östlichste Punkt Norwegens ist sogar östlicher als Istanbul. Da fahren wir aber nicht hin. Wir verlagern heute nach Süden, denn die nächsten Passknackerpunkte liegen in Schweden. Anstelle des schnellsten Strecke laut Google gönnen wir uns aber eine Abweichung, wir fahren auf der finnischen Seite des Flusses Tana. Da ist weniger Bebauung, und mit Fluss rechts hat man die schönere Aussicht. Also an der Brücke in Tana Bru wieder vorbei (bzw. 2x drüber, weil dort eine Tankstelle ist)...
… und dann rein nach Finnland!
Wir besuchen zufällig den nördlichsten Punkt Finnlands, der gleichzeitig auch der Nördlichste Punkt der EU ist. Der ist so unscheinbar, das braucht kein Foto. Highlights sind eher die im Schnitt gammligeren Fahrzeuge der Finnen.
TÜV kriegt wahrscheinlich Herzinfarkt. Sammler auch. Finne findet es gut. Wir fahren an der Tana entlang. Auf der finnischen Seite ist echt nichts mit Besiedelung los. Wir kommen gut voran. Gelegentlich gibt es auch Parkplätze.
Rechts Finnland, links Norwegen. Es ist Regen ab Mittag angesagt. Wir wollen noch möglichst viele trockene Kilometer schaffen, und kehren zu einem ungewöhnlich ausführlichen Mittagessen ein, als der Regen losgeht. Es gibt Pizza. Wir teilen uns eine scharfe 40 cm Pizza. Das macht zwar nicht unbedingt wach, tut aber gut. Weiter geht’s die Grenze entlang, bis es bei Karigasniemi nicht mehr auf der finnischen Seite weiter geht. Nun also wieder Norwegen. Wir sind jetzt auf der Nordkapp-Touristenstrecke für Leute, die direkt anreisen. Wir sehen auch das Ape-Wohnmobil von vorgestern wieder. Klasse Typ!
So geht es Kilometer um Kilometer, dank Tempolimit 100 ungewohnt zügig. Wir fahren durch dichter werdenden Wald, der auch mit jedem Kilometer mehr Herbstfarben trägt. Der Regen wird stärker, wir tragen längst Regenkombis, aber nach 10 Minuten ist mein rechter Socken trotz Frischhaltebeutel feucht, und nach 30 Minuten komplett durchnässt. Bei inzwischen 13 Grad nicht cool. Unter einem Vordach halten wir, ich will Socken und Beutel wechseln. Das ist ohne Hinsetzen gar nicht so einfach und macht auch nicht wirklich Spaß. Im Kopf spiele ich Vergeltungsaktionen durch für den Hersteller und den Händler dieser grotesk undichten Motorradstiefel, die mir den Urlaub halb versauen. Aber das hilft niemandem weiter.
Unser Unterkunft ist heute ein kleines Landhotel in Finnland. Es gibt einen Streifen Finnland zwischen Norwegen und Schweden, und da gibt es ein paar Unterkünfte. Zwecks getrennter Zimmer sprengen wir das Budget heute etwas, aber hey. Es gibt noch ein kleines Abendessen und dann wird weiter geplant. Morgen wird das Wetter zum Glück wieder besser.
484 km heute
Passknacker Fortschritt heute genau wie gestern, mangels Passknackerpunkten. Morgen geht’s nach Schweden rein. Wo es sodann an den Passknacker Landespreis Schweden gehen wird – mit Abstechern nach Norwegen zwischendurch, und am Ende sowieso.
Ein Zeitalter der Legenden und der Angst
Eine Zeit, die so weit entfernt ist
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Traurige Menschen mit bleichen Gesichtern
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Manche Erinnerungen werden nie verschwinden
Und sie werden für immer hier sein
Blick aus dem Fenster und halb 4 Uhr früh:
Dazu hat es sagenhafte 26 Grad. Fun fact: Wir sind hier zwar noch in der mitteleuropäischen Zeitzone, aber sehr weit östlich. Die Staaten des Baltikums, Bulgarien und das griechische Festland liegen vollständig westlich von uns. Der östlichste Punkt Norwegens ist sogar östlicher als Istanbul. Da fahren wir aber nicht hin. Wir verlagern heute nach Süden, denn die nächsten Passknackerpunkte liegen in Schweden. Anstelle des schnellsten Strecke laut Google gönnen wir uns aber eine Abweichung, wir fahren auf der finnischen Seite des Flusses Tana. Da ist weniger Bebauung, und mit Fluss rechts hat man die schönere Aussicht. Also an der Brücke in Tana Bru wieder vorbei (bzw. 2x drüber, weil dort eine Tankstelle ist)...
… und dann rein nach Finnland!
Wir besuchen zufällig den nördlichsten Punkt Finnlands, der gleichzeitig auch der Nördlichste Punkt der EU ist. Der ist so unscheinbar, das braucht kein Foto. Highlights sind eher die im Schnitt gammligeren Fahrzeuge der Finnen.
TÜV kriegt wahrscheinlich Herzinfarkt. Sammler auch. Finne findet es gut. Wir fahren an der Tana entlang. Auf der finnischen Seite ist echt nichts mit Besiedelung los. Wir kommen gut voran. Gelegentlich gibt es auch Parkplätze.
Rechts Finnland, links Norwegen. Es ist Regen ab Mittag angesagt. Wir wollen noch möglichst viele trockene Kilometer schaffen, und kehren zu einem ungewöhnlich ausführlichen Mittagessen ein, als der Regen losgeht. Es gibt Pizza. Wir teilen uns eine scharfe 40 cm Pizza. Das macht zwar nicht unbedingt wach, tut aber gut. Weiter geht’s die Grenze entlang, bis es bei Karigasniemi nicht mehr auf der finnischen Seite weiter geht. Nun also wieder Norwegen. Wir sind jetzt auf der Nordkapp-Touristenstrecke für Leute, die direkt anreisen. Wir sehen auch das Ape-Wohnmobil von vorgestern wieder. Klasse Typ!
So geht es Kilometer um Kilometer, dank Tempolimit 100 ungewohnt zügig. Wir fahren durch dichter werdenden Wald, der auch mit jedem Kilometer mehr Herbstfarben trägt. Der Regen wird stärker, wir tragen längst Regenkombis, aber nach 10 Minuten ist mein rechter Socken trotz Frischhaltebeutel feucht, und nach 30 Minuten komplett durchnässt. Bei inzwischen 13 Grad nicht cool. Unter einem Vordach halten wir, ich will Socken und Beutel wechseln. Das ist ohne Hinsetzen gar nicht so einfach und macht auch nicht wirklich Spaß. Im Kopf spiele ich Vergeltungsaktionen durch für den Hersteller und den Händler dieser grotesk undichten Motorradstiefel, die mir den Urlaub halb versauen. Aber das hilft niemandem weiter.
Unser Unterkunft ist heute ein kleines Landhotel in Finnland. Es gibt einen Streifen Finnland zwischen Norwegen und Schweden, und da gibt es ein paar Unterkünfte. Zwecks getrennter Zimmer sprengen wir das Budget heute etwas, aber hey. Es gibt noch ein kleines Abendessen und dann wird weiter geplant. Morgen wird das Wetter zum Glück wieder besser.
484 km heute
Passknacker Fortschritt heute genau wie gestern, mangels Passknackerpunkten. Morgen geht’s nach Schweden rein. Wo es sodann an den Passknacker Landespreis Schweden gehen wird – mit Abstechern nach Norwegen zwischendurch, und am Ende sowieso.
- Umsteiger
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Re: 5 Wochen Norwegen/Schweden
Danke fürs Mitnehmen, Johannes.
Wie immer eine fast schon suchtbildende Abendlektüre mit Ritualcharakter.
Ansonsten erscheinst du mir langsam sturmreif geschossen für ein paar sündhaft teure Daytonas; und dann 10 Jahre Ruhe an der feuchte Füße Front.
Lass dir den Spaß trotzdem nicht verderben!
Grüße
Umsteiger
Wie immer eine fast schon suchtbildende Abendlektüre mit Ritualcharakter.
Ansonsten erscheinst du mir langsam sturmreif geschossen für ein paar sündhaft teure Daytonas; und dann 10 Jahre Ruhe an der feuchte Füße Front.
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Umsteiger
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Re: 5 Wochen Norwegen/Schweden
Und alle selbst eingetragen?
Ich habe mir gerade ein paar niegelnagelneue Daytona Stiefel gegönnt.
Gleich mal im Wohnzimmer, in einer Wanne voll Wasser auf Dichtigkeit getestet.
Das schalten muss ich noch üben, sind steifer, als alle anderen Stiefel zuvor.
Gruß Mago
Gruß aus sehn.de
Um die fünfzig, verrückt wie dreissig, KLE 650 A BJ 2008 Friendly blue und XL750 Speedy
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- blahwas
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Re: 5 Wochen Norwegen/Schweden
Sa 17.08. Willkommen in Schweden, Kiruna
Die Samen (veraltet Lappen) sind ein indigenes Volk im Norden Fennoskandinaviens. Ihr heutiges Siedlungsgebiet, Sápmi, erstreckt sich von der Gemeinde Idre in der Provinz Dalarnas län im Süden über die nördlichen Teile Schwedens, Norwegens, Finnlands und im Osten bis zu den Küsten der Barentssee und dem Weißen Meer auf der heute russischen Halbinsel Kola. Die samischen Sprachen gehören zur Familie der finno-ugrischen Sprachgruppe und mit dieser zu den uralischen Sprachen und sind insbesondere mit dem Finnischen verwandt. Die Samen sind heute eine „Minderheit im eigenen Land“. Auf ganz Sápmi bezogen sind nur 4 % der Einwohner Samen. Es leben heute bereits fast 60 % der Samen von modernen Berufen, wobei dem Tourismus eine steigende Bedeutung zukommt. Etwa seit dem 17. Jahrhundert löste die nomadische Rentierwirtschaft der Bergsamen die Jagd ab und wurde zur Grundlage der samischen Subsistenz.
Unser Gästehaus hat sich als sehr gediegene Unterkunft erwiesen. Das "LappHouse Puistola" ist rustikal, aber herzlich, und mit (mindestens) 4 verschiedenen Heizungssystemen ausgestattet. Es gibt auch einen Stiefeltrockner, aber er scheitert an meinen Stiefeln. So muss ich wieder mit dicken Socken und Gefrierbeuteln hantieren, die mehr oder weniger halten, was den morgendlichen Ablauf enorm verkompliziert und nicht zu guter Laune beiträgt, trotz positiver Wettervorhersage für den Tag. Wir sind außerdem verwirrt von der Zeitzone Finnlands, in die unsere Handies mal rein wechseln, und kurz danach wieder raus. So sind wir nach den ersten Metern auf dem Motorrad überrascht, dass wir eine Stunde früher unterwegs sind also eigentlich gedacht. Das macht aber nix, denn es liegt viel vor uns. Zunächst geht es noch etwas durch Finnland. Der Wald ist hier schon etwas herbstlicher.
Dann biegen wir aber links ab, nach Schweden.
Es sieht nicht viel anders aus als Norwegen, bis auf gelbe Verkehrsschilder, weiße Mittelstreifen, und gelb-blaue Leitschilder.
Die gute Nachricht: Heute sind Passknackerpunkte in der Route! Die schlechte: Der erste ist in Kiruna, nach 191 km. Dort gibt’s eine Seilbahn auf einen Abraum-Berg, und das Nachweismotiv ist die Talstation. Ich habe Lust auf Blödsinn.
Kiruna ist die größte Stadt heute, und es ist bereits fast Mittag. Darum kaufen wir ein und suchen uns etwas zu essen. Dabei erkunden wir nebenbei noch diese sehr stark vom Bergbau geprägte Stadt. Von hier fährt die Eisenbahn nach Narvik in Norwegen, damit das Erz auf Schiffe verladen werden kann. Fun facts: Es ist die nördlichste Stadt in Schweden. Das Flöz Kiruna hat einen sehr hohen Magnetitanteil, der für die zweitgrößte magnetische Anomalie der Welt verantwortlich ist. Damit die unter der Stadt liegenden Eisenerz-Vorkommen abgebaut werden können, wird die Stadt bis 2040 komplett um fünf Kilometer nach Osten verlegt. Wir sehen einige abgerissene und eingezäunte Gebäude. Es sollen auch 1,7 Millionen Tonnen seltene Erden unter Kiruna liegen. Fun Fun Fact: Seltene Erden sind keine Erden, und sie sind nicht selten. Bzgl. Essen werden wir fündig beim "Arctic Thai & Grill", wo es Thai-Küche, aber auch Burger gibt. Wir lassen uns je ein scharfes rotes Hühnchen-Curry schmecken. Qualität, Preis und Menge passen allesamt sehr gut. Ein echtes Juwel, wenn auch mit Kantinen-Flair.
Der nächste Punkt heißt Storvägen und ist nur 90 km entfernt. Ich wollte nicht mehr in Kiruna tanken. Wir tanken eigentlich immer zusammen an einer Säule. Da ich die Unterkünfte zahle, tankt und zahlt Christoph. Da wir die Kosten erfassen und 50/50 teilen, meine Aprilia aber etwas mehr Durst hat als seine Yamaha, tankt er immer erst seine Yamaha voll, und danach die gleiche Menge in die Aprilia. Wenn man das zu Ende denkt, bleibt die Aprilia irgendwann liegen, auch wenn sie den größeren Tank hat. Da es im Tank dunkel ist und die Tankanzeige defekt ist, weiß niemand so genau, wie viel eigentlich gerade drin ist. Heute ist es nach 6 Betankungen so weit, dass ich eigentlich noch weiter fahren wollte, aber sich dann die Reserve-Lampe meldet. Ich habe also doch eine! Und sie funktioniert noch, trotz defektem Tanksensor! Was ist das denn für eine Technik? Naja, Reserve sind 3 Liter, das sind bequem 70 km. Und wir haben beide noch Kanister dabei, es bestand nie reale Gefahr. Ich bin beruhigt, dass ich den Rest der Tour einfach gucken muss, ob die Reserve-Lampe leuchtet. Aber dann nehmen wir doch die nächste Tankstelle in einem kleinen Dorf. Der Passknacker ist eher unscheinbar, bietet aber immerhin einen kleine ebene Fläche abseits der Straße.
Hier könnte man Wild campen! Man kann aber auch weiter Schichten anziehen, oder seine Heizjacke anschließen, denn uns ist beiden trotz Trockenheit und 18 Grad auf dem Thermometer echt kalt. Kurz darauf passieren wir erneut den „arctic circle“, nun aber von Nord nach Süd. Und dabei fahren wir aus dem Herbst in den Sommer, denn die Bäume sind nun immer weniger gelb und mehr grün.
So fressen wir die Kilometer weg, 62 km zum Punkt Porjusvägen, und dann schlappe 198 km zur Unterkunft kurz vor Ardvidsjaur. In Ardvidsjaur testet die europäische Autoindustrie gern die Wintertauglichkeit ihrer Fahrzeug, also gibt’s dort Hotels – die sind aber eher selbstbewusst bepreist. Unsere Unterkunft ist eine private Hütte im Wald, nur über eine Schotterstraße zu erreichen.
Das schockt mich nicht, da bügle ich mit Tempolimit drüber. Christoph darf zur Abwechslung mal vor, der hat mehr Spaß dran als ich. Die Hütte ist sehr fein ausgestattet, wir haben sogar Feuerholz.
Ich werfe das erste Mal auf dieser Tour eine Waschmaschine an. Zum Abendessen gibt’s Brot und Snacks.
577 km heute, neuer Rekord. Das meiste davon mit Tempolimit 100, und über 99% mit Tempomat. Nahezu meditatives Motorradfahren. Intercom, Podcasts und Musik helfen sehr, vor allem aber der Tempomat. Das war die absolut richtige Entscheidung.
84,7% Norwegen, 11,1% Schweden
Morgen gibt’s viel mehr Passknackerpunkte und einen Abstecher nach Norwegen!
Die Samen (veraltet Lappen) sind ein indigenes Volk im Norden Fennoskandinaviens. Ihr heutiges Siedlungsgebiet, Sápmi, erstreckt sich von der Gemeinde Idre in der Provinz Dalarnas län im Süden über die nördlichen Teile Schwedens, Norwegens, Finnlands und im Osten bis zu den Küsten der Barentssee und dem Weißen Meer auf der heute russischen Halbinsel Kola. Die samischen Sprachen gehören zur Familie der finno-ugrischen Sprachgruppe und mit dieser zu den uralischen Sprachen und sind insbesondere mit dem Finnischen verwandt. Die Samen sind heute eine „Minderheit im eigenen Land“. Auf ganz Sápmi bezogen sind nur 4 % der Einwohner Samen. Es leben heute bereits fast 60 % der Samen von modernen Berufen, wobei dem Tourismus eine steigende Bedeutung zukommt. Etwa seit dem 17. Jahrhundert löste die nomadische Rentierwirtschaft der Bergsamen die Jagd ab und wurde zur Grundlage der samischen Subsistenz.
Unser Gästehaus hat sich als sehr gediegene Unterkunft erwiesen. Das "LappHouse Puistola" ist rustikal, aber herzlich, und mit (mindestens) 4 verschiedenen Heizungssystemen ausgestattet. Es gibt auch einen Stiefeltrockner, aber er scheitert an meinen Stiefeln. So muss ich wieder mit dicken Socken und Gefrierbeuteln hantieren, die mehr oder weniger halten, was den morgendlichen Ablauf enorm verkompliziert und nicht zu guter Laune beiträgt, trotz positiver Wettervorhersage für den Tag. Wir sind außerdem verwirrt von der Zeitzone Finnlands, in die unsere Handies mal rein wechseln, und kurz danach wieder raus. So sind wir nach den ersten Metern auf dem Motorrad überrascht, dass wir eine Stunde früher unterwegs sind also eigentlich gedacht. Das macht aber nix, denn es liegt viel vor uns. Zunächst geht es noch etwas durch Finnland. Der Wald ist hier schon etwas herbstlicher.
Dann biegen wir aber links ab, nach Schweden.
Es sieht nicht viel anders aus als Norwegen, bis auf gelbe Verkehrsschilder, weiße Mittelstreifen, und gelb-blaue Leitschilder.
Die gute Nachricht: Heute sind Passknackerpunkte in der Route! Die schlechte: Der erste ist in Kiruna, nach 191 km. Dort gibt’s eine Seilbahn auf einen Abraum-Berg, und das Nachweismotiv ist die Talstation. Ich habe Lust auf Blödsinn.
Kiruna ist die größte Stadt heute, und es ist bereits fast Mittag. Darum kaufen wir ein und suchen uns etwas zu essen. Dabei erkunden wir nebenbei noch diese sehr stark vom Bergbau geprägte Stadt. Von hier fährt die Eisenbahn nach Narvik in Norwegen, damit das Erz auf Schiffe verladen werden kann. Fun facts: Es ist die nördlichste Stadt in Schweden. Das Flöz Kiruna hat einen sehr hohen Magnetitanteil, der für die zweitgrößte magnetische Anomalie der Welt verantwortlich ist. Damit die unter der Stadt liegenden Eisenerz-Vorkommen abgebaut werden können, wird die Stadt bis 2040 komplett um fünf Kilometer nach Osten verlegt. Wir sehen einige abgerissene und eingezäunte Gebäude. Es sollen auch 1,7 Millionen Tonnen seltene Erden unter Kiruna liegen. Fun Fun Fact: Seltene Erden sind keine Erden, und sie sind nicht selten. Bzgl. Essen werden wir fündig beim "Arctic Thai & Grill", wo es Thai-Küche, aber auch Burger gibt. Wir lassen uns je ein scharfes rotes Hühnchen-Curry schmecken. Qualität, Preis und Menge passen allesamt sehr gut. Ein echtes Juwel, wenn auch mit Kantinen-Flair.
Der nächste Punkt heißt Storvägen und ist nur 90 km entfernt. Ich wollte nicht mehr in Kiruna tanken. Wir tanken eigentlich immer zusammen an einer Säule. Da ich die Unterkünfte zahle, tankt und zahlt Christoph. Da wir die Kosten erfassen und 50/50 teilen, meine Aprilia aber etwas mehr Durst hat als seine Yamaha, tankt er immer erst seine Yamaha voll, und danach die gleiche Menge in die Aprilia. Wenn man das zu Ende denkt, bleibt die Aprilia irgendwann liegen, auch wenn sie den größeren Tank hat. Da es im Tank dunkel ist und die Tankanzeige defekt ist, weiß niemand so genau, wie viel eigentlich gerade drin ist. Heute ist es nach 6 Betankungen so weit, dass ich eigentlich noch weiter fahren wollte, aber sich dann die Reserve-Lampe meldet. Ich habe also doch eine! Und sie funktioniert noch, trotz defektem Tanksensor! Was ist das denn für eine Technik? Naja, Reserve sind 3 Liter, das sind bequem 70 km. Und wir haben beide noch Kanister dabei, es bestand nie reale Gefahr. Ich bin beruhigt, dass ich den Rest der Tour einfach gucken muss, ob die Reserve-Lampe leuchtet. Aber dann nehmen wir doch die nächste Tankstelle in einem kleinen Dorf. Der Passknacker ist eher unscheinbar, bietet aber immerhin einen kleine ebene Fläche abseits der Straße.
Hier könnte man Wild campen! Man kann aber auch weiter Schichten anziehen, oder seine Heizjacke anschließen, denn uns ist beiden trotz Trockenheit und 18 Grad auf dem Thermometer echt kalt. Kurz darauf passieren wir erneut den „arctic circle“, nun aber von Nord nach Süd. Und dabei fahren wir aus dem Herbst in den Sommer, denn die Bäume sind nun immer weniger gelb und mehr grün.
So fressen wir die Kilometer weg, 62 km zum Punkt Porjusvägen, und dann schlappe 198 km zur Unterkunft kurz vor Ardvidsjaur. In Ardvidsjaur testet die europäische Autoindustrie gern die Wintertauglichkeit ihrer Fahrzeug, also gibt’s dort Hotels – die sind aber eher selbstbewusst bepreist. Unsere Unterkunft ist eine private Hütte im Wald, nur über eine Schotterstraße zu erreichen.
Das schockt mich nicht, da bügle ich mit Tempolimit drüber. Christoph darf zur Abwechslung mal vor, der hat mehr Spaß dran als ich. Die Hütte ist sehr fein ausgestattet, wir haben sogar Feuerholz.
Ich werfe das erste Mal auf dieser Tour eine Waschmaschine an. Zum Abendessen gibt’s Brot und Snacks.
577 km heute, neuer Rekord. Das meiste davon mit Tempolimit 100, und über 99% mit Tempomat. Nahezu meditatives Motorradfahren. Intercom, Podcasts und Musik helfen sehr, vor allem aber der Tempomat. Das war die absolut richtige Entscheidung.
84,7% Norwegen, 11,1% Schweden
Morgen gibt’s viel mehr Passknackerpunkte und einen Abstecher nach Norwegen!
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Re: 5 Wochen Norwegen/Schweden
Moin Johannes,
der Tempomat wird ab jetzt ein "must have" bei deinen weiteren Touren sein.
Ich würde auch keine Mopete mehr ohne kaufen
Gruß bis in zwei Wochen in Schmallenberg
Ralf
der Tempomat wird ab jetzt ein "must have" bei deinen weiteren Touren sein.
Ich würde auch keine Mopete mehr ohne kaufen
Gruß bis in zwei Wochen in Schmallenberg
Ralf
Bisher: KLR 650; FZ 750; XJ 900 S; XJ 600 S; Street Triple; BMW K 1300 GT; Versys 1000 GT, Versys 1000 SE GT
Wenn Du glaubst, alles unter Kontrolle zu haben, fährst Du zu langsam. (Mario Andretti)
Gesamtkilometer : jenseits der 150.000
5,3 l Ø
Wenn Du glaubst, alles unter Kontrolle zu haben, fährst Du zu langsam. (Mario Andretti)
Gesamtkilometer : jenseits der 150.000
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- Ralf B
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Re: 5 Wochen Norwegen/Schweden
Ja gerade bei solchen Touren und den Preisen für zu schnelles Fahren ist ein Tempomat Gold wert! Will auch nicht mehr ohne! Auch für mich war der Tausch kleine Versys gegen CF Moto MT800 die richtige Entscheidung!
Weiterhin viel Spaß und gutes Wetter!
Gruß Ralf B
Weiterhin viel Spaß und gutes Wetter!
Gruß Ralf B
S 51, MP3 350 Sport, Versys 650 GT, Vespa ET4, CF Moto MT 800 Touring, Suzuki IntruderVS 1400
- blahwas
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Re: 5 Wochen Norwegen/Schweden
18.08. Hattfjelldal und sagenhafte Wege
Left Hand Path (englisch für „Pfad zur linken Hand“) ist das Debütalbum der schwedischen Band Entombed. Es erschien im Juni 1990 und gilt als stilprägend und richtungsweisend für den schwedischen Death Metal. Adepten des Pfades zur Linken Hand erfüllen zwei Hauptkriterien: Apotheose und Antinomismus. Apotheose basiert auf den Unterkategorien Individualismus bzw. Selbstbewusstsein, Initiation und Magie. Antinomismus schließt die heterogenen Elemente eines jeweiligen Sozialsystems ein. Ein Adept des Pfades zur Linken Hand strebt eine ethische Position jenseits von Gut und Böse (vgl. Friedrich Nietzsche) an.
Unsere Luxushütte am Schotterweg hat uns gestern viel Freude bereitet. Meine Nacht auf dem Schlafsofa war nicht ideal, aber erholt war ich trotzdem. Die permanent laufende und nur vom Besitzer gesteuerte Klimaanlage hat meine frisch gewaschene Wäsche trocken bekommen. Auch das Wetter ist trocken angesagt. So genießen wir entspannt unser Frühstück, packen ein und fahren los. In Arvidsjaur wird getankt und eingekauft. Ortsübliches Fahrzeug in Schweden:
Alte Volvo mit Zusatzlampen. Weiter nördlich noch gern mit Dachbox. Auf dem Weg zum ersten Passknackerpunkt Fjällnäs trennen sich unsere Wege. Ich will den kurzen Weg fahren, nur als Abstecher von der Hauptstraße, Christoph will lieber die ganze Runde fahren, da er so mehr Schotter unter die Räder bekommt. Ich kann also gemütlich Pause machen...
Dachte ich zumindest, denn er ist erstaunlich schnell da. Auf nichts ist mehr Verlass. Unsere Route führt uns heute ziemlich gerade nach Westen, bis nach Norwegen hinein, und dann ein Tal südlicher wieder nach Schweden zurück. Der Punkt Flakaträsk liegt mitten an der E-Straße, dann geht es lange am See entlang und immer mehr das Fjell hoch.
Ängesdalslia ist ein Abstecher, dann wird’s immer einsamer und über Atoklinten erreichen wir Norwegen. Ich fahre seit dem Nordkapp 4 leere norwegische Pfandflaschen spazieren und hoffe, sie in Hattfjelldal abgeben zu können. Diese Kleinstadt hat immerhin einen Flughafen, einen Tankstelle und 2 Supermärkte, und wir fahren eh 2x durch den Ort. Weil der Himmel Regen androht fahren wir aber zunächst weiter, bei Regen macht Pause mehr Sinn als Motorradfahren, und im Trockenen umgekehrt. Nach ein paar Tagen mit Tempo 100 kommt einem Tempo 80 in Norwegen sehr langsam vor. Wir halten uns übrigens wirklich dran, auch wenn die Wahrscheinlichkeit einer mobilen Messung hier sehr sehr gering ist. Die Punkte Akerviken und Kristianhogsten werden besucht. Schöne Landschaft, echte Kurven, das hier ist eher Motorradfahren, wie man es kennt, und weniger Meditation auf Rädern als die letzten Tage.
Zurück in Hattfjelldal stellen wir fest, dass beide Supermärkte sonntags geschlossen haben. Also eben nur wird getankt und gerastet. Einkauft hatten wir ja früh schon in Schweden. Ich gebe mich geschlagen und entsorge die 4 Pfandflaschen im Gesamtwert von 8 NOK = 0,68 EUR. Weiter geht’s wieder nach Schweden, über eine kleine Nebenstrecke, die wirklich Spaß macht. Aussicht, Kurven, Höhenunterschiede, wenig Verkehr, keine Schilder.
Die Himmel tut immer so als würde gleich der Regen losgehen, aber außer gefühlter Kälte bei 15-18 Grad passiert nichts schlimmes. Die Strecke führt zum Passknackerpunkt Gielas. Wir passieren die Grenze nach Schweden – hier völlig unbewacht. In Schweden heißt die Straße AC-1088 und gehört zum Sagavägen, einer wenig bekannten Touristenstraße. Link für euch: https://sagavegen.com/de/
Wir erreichen nicht den Passknackerpunkt, denn wir halten vorher an. Hier liegt unser Campingplatz für diese Nacht. Ein Stück weiter am Kittelfjäll wäre es auch schön gewesen, mit Restaurants, aber da war nichts zu bekommen bzw. zu teuer oder zu kompliziert. Stattdessen haben wir zwei Hütten am Camping Gransjö, mitten im Nichts. Wir stellen erfreut fest, dass beide Hütten riesig sind. Ich will mir ja keine Hütte mit Christoph teilen, weil er schnarcht, aber die größere der beiden Hütten hätte sogar 2 Zimmer mit je einem Stockbett gehabt. Küche mit Abfluss und Wassertank, Sofa, Kamin, Heizung sind auch vorhanden. Aber bei zwei Hütten für unter 100 Euro kann man nicht klagen. Das fehlende WLAN schmerzt etwas, aber ich habe bisher wenig Datenvolumen verbraucht.
452 km heute - mal eben quer über den Subkontinent
86,4% Norwegen, 22,2% Schweden
Morgen geht’s fleißig weiter in Schweden. Fernplanung, Strecke: Ich habe noch 2060 km bis zum Passknacker Landespreis Schweden, noch 2430 km bis Oslo. Der Hinterreifen ist etwas eckig und hat ca. 30-40% Profil übrig. Von Oslo bis zum Passknacker Landespreis Norwegen bzw. Fähre sind es 545 km, zu meinem eingelagerten Reifen weitere 500 km. Da bin ich vorsichtig optimistisch, dass ich keinen Reifen in Oslo organisieren muss. Fernplanung, Zeit: Bei 400 km am Tag habe ich inzwischen fast 2 Tage Puffer bis zur Fähre am 28.8. So könnten wir einen Regentag aussitzen, oder ich könnte mir Oslo anschauen. Oder irgendwelchen anderen Blödsinn anstellen, z.B. nur 350 km am Tag fahren.
Left Hand Path (englisch für „Pfad zur linken Hand“) ist das Debütalbum der schwedischen Band Entombed. Es erschien im Juni 1990 und gilt als stilprägend und richtungsweisend für den schwedischen Death Metal. Adepten des Pfades zur Linken Hand erfüllen zwei Hauptkriterien: Apotheose und Antinomismus. Apotheose basiert auf den Unterkategorien Individualismus bzw. Selbstbewusstsein, Initiation und Magie. Antinomismus schließt die heterogenen Elemente eines jeweiligen Sozialsystems ein. Ein Adept des Pfades zur Linken Hand strebt eine ethische Position jenseits von Gut und Böse (vgl. Friedrich Nietzsche) an.
Unsere Luxushütte am Schotterweg hat uns gestern viel Freude bereitet. Meine Nacht auf dem Schlafsofa war nicht ideal, aber erholt war ich trotzdem. Die permanent laufende und nur vom Besitzer gesteuerte Klimaanlage hat meine frisch gewaschene Wäsche trocken bekommen. Auch das Wetter ist trocken angesagt. So genießen wir entspannt unser Frühstück, packen ein und fahren los. In Arvidsjaur wird getankt und eingekauft. Ortsübliches Fahrzeug in Schweden:
Alte Volvo mit Zusatzlampen. Weiter nördlich noch gern mit Dachbox. Auf dem Weg zum ersten Passknackerpunkt Fjällnäs trennen sich unsere Wege. Ich will den kurzen Weg fahren, nur als Abstecher von der Hauptstraße, Christoph will lieber die ganze Runde fahren, da er so mehr Schotter unter die Räder bekommt. Ich kann also gemütlich Pause machen...
Dachte ich zumindest, denn er ist erstaunlich schnell da. Auf nichts ist mehr Verlass. Unsere Route führt uns heute ziemlich gerade nach Westen, bis nach Norwegen hinein, und dann ein Tal südlicher wieder nach Schweden zurück. Der Punkt Flakaträsk liegt mitten an der E-Straße, dann geht es lange am See entlang und immer mehr das Fjell hoch.
Ängesdalslia ist ein Abstecher, dann wird’s immer einsamer und über Atoklinten erreichen wir Norwegen. Ich fahre seit dem Nordkapp 4 leere norwegische Pfandflaschen spazieren und hoffe, sie in Hattfjelldal abgeben zu können. Diese Kleinstadt hat immerhin einen Flughafen, einen Tankstelle und 2 Supermärkte, und wir fahren eh 2x durch den Ort. Weil der Himmel Regen androht fahren wir aber zunächst weiter, bei Regen macht Pause mehr Sinn als Motorradfahren, und im Trockenen umgekehrt. Nach ein paar Tagen mit Tempo 100 kommt einem Tempo 80 in Norwegen sehr langsam vor. Wir halten uns übrigens wirklich dran, auch wenn die Wahrscheinlichkeit einer mobilen Messung hier sehr sehr gering ist. Die Punkte Akerviken und Kristianhogsten werden besucht. Schöne Landschaft, echte Kurven, das hier ist eher Motorradfahren, wie man es kennt, und weniger Meditation auf Rädern als die letzten Tage.
Zurück in Hattfjelldal stellen wir fest, dass beide Supermärkte sonntags geschlossen haben. Also eben nur wird getankt und gerastet. Einkauft hatten wir ja früh schon in Schweden. Ich gebe mich geschlagen und entsorge die 4 Pfandflaschen im Gesamtwert von 8 NOK = 0,68 EUR. Weiter geht’s wieder nach Schweden, über eine kleine Nebenstrecke, die wirklich Spaß macht. Aussicht, Kurven, Höhenunterschiede, wenig Verkehr, keine Schilder.
Die Himmel tut immer so als würde gleich der Regen losgehen, aber außer gefühlter Kälte bei 15-18 Grad passiert nichts schlimmes. Die Strecke führt zum Passknackerpunkt Gielas. Wir passieren die Grenze nach Schweden – hier völlig unbewacht. In Schweden heißt die Straße AC-1088 und gehört zum Sagavägen, einer wenig bekannten Touristenstraße. Link für euch: https://sagavegen.com/de/
Wir erreichen nicht den Passknackerpunkt, denn wir halten vorher an. Hier liegt unser Campingplatz für diese Nacht. Ein Stück weiter am Kittelfjäll wäre es auch schön gewesen, mit Restaurants, aber da war nichts zu bekommen bzw. zu teuer oder zu kompliziert. Stattdessen haben wir zwei Hütten am Camping Gransjö, mitten im Nichts. Wir stellen erfreut fest, dass beide Hütten riesig sind. Ich will mir ja keine Hütte mit Christoph teilen, weil er schnarcht, aber die größere der beiden Hütten hätte sogar 2 Zimmer mit je einem Stockbett gehabt. Küche mit Abfluss und Wassertank, Sofa, Kamin, Heizung sind auch vorhanden. Aber bei zwei Hütten für unter 100 Euro kann man nicht klagen. Das fehlende WLAN schmerzt etwas, aber ich habe bisher wenig Datenvolumen verbraucht.
452 km heute - mal eben quer über den Subkontinent
86,4% Norwegen, 22,2% Schweden
Morgen geht’s fleißig weiter in Schweden. Fernplanung, Strecke: Ich habe noch 2060 km bis zum Passknacker Landespreis Schweden, noch 2430 km bis Oslo. Der Hinterreifen ist etwas eckig und hat ca. 30-40% Profil übrig. Von Oslo bis zum Passknacker Landespreis Norwegen bzw. Fähre sind es 545 km, zu meinem eingelagerten Reifen weitere 500 km. Da bin ich vorsichtig optimistisch, dass ich keinen Reifen in Oslo organisieren muss. Fernplanung, Zeit: Bei 400 km am Tag habe ich inzwischen fast 2 Tage Puffer bis zur Fähre am 28.8. So könnten wir einen Regentag aussitzen, oder ich könnte mir Oslo anschauen. Oder irgendwelchen anderen Blödsinn anstellen, z.B. nur 350 km am Tag fahren.
- blahwas
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Re: 5 Wochen Norwegen/Schweden
Gestern noch was vergessen: Noch ein Elch! Er stand am Schotterweg und ging sehr zügig in den Wald, als er uns bemerkt hat. Ich habe wohl Glück, schon bei der ersten Nordnorwegen-/Schweden-Tour gleich 2 Elche zu Gesicht zu bekommen.
19.08. Jämtlands län
Jämtlands län ist eine Provinz (län) in Schweden. Das Territorium von Jämtlands län macht etwa 12 % der Fläche des schwedischen Staatsgebietes aus. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung Schwedens beträgt 1,4 %. Jämtlands län hat mit 2,34 Einwohnern pro qkm die geringste Bevölkerungsdichte Schwedens. Teile der Region gehören zum Siedlungsgebiet der Samen, Sápmi. Die Wildnisstraße (Vildmarksvägen), die Inlandstraße (Inlandsvägen) sowie eine Reihe weiterer Straßen sind als besonders touristisch sehenswert ausgewiesen worden.
Die Nacht war kalt, aber erholsam. Wir starten daher morgens gleich in sämtlicher wärmenden Kleidung aus unseren Luxushütten. Zunächst geht’s den Sagenweg weiter, den Punkt Gielas eintüten. Wir haben hier und auch später heute immer wieder den Blick auf diverse Seen.
Nach 87 km kommt die erste Kreuzung, wir biegen rechts ab zum Kultsjölupsen. Das ist eine Abkürzung, die Google Maps vorgeschlagen hat. Christoph ist skeptisch. Es ist eine Schotterstraße.
Christoph freut sich. Ich habe mich dran gewöhnt und erreiche auch hier inzwischen bequem Tempolimit. Kurz darauf ein sehenswerter Wasserfall, der aber auch ein Touristenmagnet ist.
Überhaupt haben wir heute ungewöhnlich viele andere Touristen um uns herum, und ihre Wohnmobile auch. Der Verkehr fließt aber weiterhin. Wir befahren den Vidmarksvägen, das der mit 846 Meter höchste anfahrbarer Punkt Schwedens. Da wir schon eine Weile auf dunkle Wolken zufahren legen wir nach in Sachen Regenschutz. Für mich heißt das, Tüten über die Socken. Zum Glück ist hier eine Bank. Das macht es einfacher.
Der Regen geht zum Glück nie wirklich voll los. Dafür haben wir mehrere Regenbogen heute. Als es zu tröpfeln beginnt gehen wir in einen Supermarkt, und nach dem Einkauf ist wieder Sonnenschein. Wir genießen auf einer Bank unsere Mittagspause mit kleinen Stärkungen. Dann gibt’s einen Abstecher zur Norwegischen Grenze, Passknacker Norgevägen eintüten, und weiter südlich. Hier gibt’s wieder viele Schotterautobahnen zu entdecken. Es ist grundsätzlich hohes Tempo möglich, aber man sollte mit Gegenverkehr rechnen.
Rechts wird Holz in Schnitzel verwandelt und dann links abgeladen. Hier wird’s für Christoph eng, ich bin aber breiter. Wenn ich einmal mit dem rechten Koffer den LKW touchiere, liege ich im Graben. Da hilft nur Koffer abbauen und hinterher tragen, oder minimal links neben der Piste fahren, und nach rechts geneigt füßeln. Letzteres klappt. Die Punkte heute liegen zwar alle in Schweden, bzw. auf der Grenze, aber wir durchqueren dafür mehrmals kurz Norwegen. Zum Glück ist die Grenze hier völlig offen.
Später geht’s weitere Schotterautobahnen entlang, die jetzt aber nicht mehr nur Steine mit verdichtetem Sand drauf sind, sondern zusätzlich mit einer Schotterschicht. Da sucht sich das Vorderrad eigene Wege, und das klappt auch gut, außer dass bei mir im Kopf Großalarm ist – denn exakt das gleiche Gefühl hat man im Lenker, wenn man auf der Straße Millisekunden von einem Sturz entfernt ist und schon mal Fötushaltung einnehmen sollte. Schweden hat echt viel Wald.
Wie ich mich so frage, ob man auf solchen Strecken eigentlich mit Wildwechsel rechen muss, überquert ein roter Fuchs gemütlich die Straße, allerdings 300 Meter entfernt. Unsere Unterkunft erreichen wir heute etwas früher als geplant, weil heute wieder hohes Tempo möglich war. Es ist ein Dorfsupermarkt, der im ersten Stock eine Ferienwohnung vermietet.
Wir haben 90 qm, 3 Schlafzimmer, Küche, WLAN, Bad mit Dusche usw., für 77 Euro. Nur ohne Reinigung, ohne Bettwäsche und ohne Handtücher. Da wir den Supermarkt unter uns haben, wird leckerer als sonst eingekauft. Es gibt Lasagne, Spare Ribs und Süßkartoffelpommes, außerdem Eineinhalb Bier.
413 km heute
86,4% Norwegen, 38,9% Schweden
Morgen geht's weiter nach Süden, durch Schweden. Die Wettervorhersage stimmt optimistisch.
19.08. Jämtlands län
Jämtlands län ist eine Provinz (län) in Schweden. Das Territorium von Jämtlands län macht etwa 12 % der Fläche des schwedischen Staatsgebietes aus. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung Schwedens beträgt 1,4 %. Jämtlands län hat mit 2,34 Einwohnern pro qkm die geringste Bevölkerungsdichte Schwedens. Teile der Region gehören zum Siedlungsgebiet der Samen, Sápmi. Die Wildnisstraße (Vildmarksvägen), die Inlandstraße (Inlandsvägen) sowie eine Reihe weiterer Straßen sind als besonders touristisch sehenswert ausgewiesen worden.
Die Nacht war kalt, aber erholsam. Wir starten daher morgens gleich in sämtlicher wärmenden Kleidung aus unseren Luxushütten. Zunächst geht’s den Sagenweg weiter, den Punkt Gielas eintüten. Wir haben hier und auch später heute immer wieder den Blick auf diverse Seen.
Nach 87 km kommt die erste Kreuzung, wir biegen rechts ab zum Kultsjölupsen. Das ist eine Abkürzung, die Google Maps vorgeschlagen hat. Christoph ist skeptisch. Es ist eine Schotterstraße.
Christoph freut sich. Ich habe mich dran gewöhnt und erreiche auch hier inzwischen bequem Tempolimit. Kurz darauf ein sehenswerter Wasserfall, der aber auch ein Touristenmagnet ist.
Überhaupt haben wir heute ungewöhnlich viele andere Touristen um uns herum, und ihre Wohnmobile auch. Der Verkehr fließt aber weiterhin. Wir befahren den Vidmarksvägen, das der mit 846 Meter höchste anfahrbarer Punkt Schwedens. Da wir schon eine Weile auf dunkle Wolken zufahren legen wir nach in Sachen Regenschutz. Für mich heißt das, Tüten über die Socken. Zum Glück ist hier eine Bank. Das macht es einfacher.
Der Regen geht zum Glück nie wirklich voll los. Dafür haben wir mehrere Regenbogen heute. Als es zu tröpfeln beginnt gehen wir in einen Supermarkt, und nach dem Einkauf ist wieder Sonnenschein. Wir genießen auf einer Bank unsere Mittagspause mit kleinen Stärkungen. Dann gibt’s einen Abstecher zur Norwegischen Grenze, Passknacker Norgevägen eintüten, und weiter südlich. Hier gibt’s wieder viele Schotterautobahnen zu entdecken. Es ist grundsätzlich hohes Tempo möglich, aber man sollte mit Gegenverkehr rechnen.
Rechts wird Holz in Schnitzel verwandelt und dann links abgeladen. Hier wird’s für Christoph eng, ich bin aber breiter. Wenn ich einmal mit dem rechten Koffer den LKW touchiere, liege ich im Graben. Da hilft nur Koffer abbauen und hinterher tragen, oder minimal links neben der Piste fahren, und nach rechts geneigt füßeln. Letzteres klappt. Die Punkte heute liegen zwar alle in Schweden, bzw. auf der Grenze, aber wir durchqueren dafür mehrmals kurz Norwegen. Zum Glück ist die Grenze hier völlig offen.
Später geht’s weitere Schotterautobahnen entlang, die jetzt aber nicht mehr nur Steine mit verdichtetem Sand drauf sind, sondern zusätzlich mit einer Schotterschicht. Da sucht sich das Vorderrad eigene Wege, und das klappt auch gut, außer dass bei mir im Kopf Großalarm ist – denn exakt das gleiche Gefühl hat man im Lenker, wenn man auf der Straße Millisekunden von einem Sturz entfernt ist und schon mal Fötushaltung einnehmen sollte. Schweden hat echt viel Wald.
Wie ich mich so frage, ob man auf solchen Strecken eigentlich mit Wildwechsel rechen muss, überquert ein roter Fuchs gemütlich die Straße, allerdings 300 Meter entfernt. Unsere Unterkunft erreichen wir heute etwas früher als geplant, weil heute wieder hohes Tempo möglich war. Es ist ein Dorfsupermarkt, der im ersten Stock eine Ferienwohnung vermietet.
Wir haben 90 qm, 3 Schlafzimmer, Küche, WLAN, Bad mit Dusche usw., für 77 Euro. Nur ohne Reinigung, ohne Bettwäsche und ohne Handtücher. Da wir den Supermarkt unter uns haben, wird leckerer als sonst eingekauft. Es gibt Lasagne, Spare Ribs und Süßkartoffelpommes, außerdem Eineinhalb Bier.
413 km heute
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Morgen geht's weiter nach Süden, durch Schweden. Die Wettervorhersage stimmt optimistisch.
- tomtailor
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Re: 5 Wochen Norwegen/Schweden
20.08. Blaikfjället, Störsund, Häggsjön
Das Objektive Universum (OU) ist der Kosmos bzw. die Weltordnung. Das OU kann sowohl mit der „Natur“, als auch – in pantheistischen Strömungen – mit Gott identifiziert werden. Das Subjektive Universum (SU) ist die „Welt“ eines jeden Menschen. Es gibt so viele subjektive Universen, wie es Menschen gibt. Eine Erfahrung des objektiven Universums ist nur indirekt, gefiltert durch die Wahrnehmung des subjektiven Universums, möglich. Wir finden in allen subjektiven Universen eine universelle Gemeinsamkeit – die Separation vom objektiven Universum, die durch das Bewusstsein eingeleitet wurde.
Wir hatten eine erholsamen Nacht in unserer 90 qm-Unterkunft. Kann man sich merken: Norråkers Handel. 9 Uhr geht’s dann auch direkt los, auf Schotterwegen rund ums Blaikfjället drei weitere Passknacker einzutüten. Es ist frisch und bewölkt, aber trocken. Als Fotomotive gibt’s überall Schilder, nicht nur Bäume oder Abzweige. Und leider auch wenig Landschaft, da stehen ja meistens Bäume davor.
Am beeindruckendsten ist der letzte Punkt dieser Gruppe, „Gitsfjället / Blaikfjället“ heißt er in der Datenbank, 665 Meter hoch, zwischen Holzgestellen, die Schneeverwehungen verhindern sollen, ganz weit oben auf einem Hochmoor. Man kann ruhig ins Gebüsch gehen zur Notdurft, man sollte aber auf den Boden achten. Der ist weicher als ein amerikanischer Hotelteppich, so viel Moos ist drauf. Oder man tritt ins Leer und steht knietief im Wasser.
Danach folgt eine lange Überführung, 164 km bis zum Nächsten Punkt. Wir fahren wieder auf der E45, dem Innlandsvegen. Störsund ist die größte Stadt, die wir heute passieren. Nach so viel Abgeschiedenheit ist das schon fast Reizüberflutung. Wir tanken, suchen ein Restaurant und kaufen dann ein. Die Wahl fällt auf Pizza beim Pizza-Pasta-Burger-Mexiko-Mann. Der Supermarkt gegenüber macht den Einkauf leicht. Es fahren überraschend große LKW hier.
Hinter Störsund biegen wir rechts ab auf die Straße 339 und sind gleich wieder sehr einsam unterwegs, und bald auch auf Schotter. Die Strecke sind etwas schmaler als morgens, zwei Autos müssen sehr langsam fahren, ein Auto und ein Motorrad schon gegenseitig Rücksicht nehmen. Die Sandpisten hier sind nahezu so griffig wie Asphalt, außer da, wo Schotter drauf liegt, da tanzt geradeaus das Vorderrad und in Kurven sollte man sich sehr zurückhalten. Man will also echt nicht in einer Kurve außen auf den Schotter kommen. Es kommt uns fast niemand entgegen, aber manchmal halt doch: Und dann gleich ein ordentlich großer LKW. Da wir immer vorsichtig fahren, war das aber kein Problem. Die Strecken sind auch so gerade, dass sie zum größten Teil sehr gut einsehbar sind. Und es wird wärmer, wir schaffen zwar keine 20 Grad, kommen aber nah dran. Auf dem Weg zum „Lövhöjden / Skalbodt Järn“ haben wir immerhin Aussicht auf einen See.
Es gibt viel schöne Landschaft hier. Leider sieht man sie nicht, weil so viele Bäume im Weg stehen. Da fallen eher noch Bauwerke auf.
Und schon bald ist unsere Unterkunft erreicht. 15:50 ist früher als sonst, trotz Start wie üblich gegen 9:00 – aber Christoph wollte etwas kürzer fahren. Wir haben diese Ferienwohnung gestern über Booking gebucht, obwohl sie noch keine Bewertungen hat.
Nach der Buchung habe ich nichts mehr von der Unterkunft gehört. Andere schreiben einem 15x dass sie sich sehr freuen und dass man im Ort angeln kann und dass man sich unbedingt melden soll wenn man Fragen hat und dass sie ein Babybett dazu stellen können und und und... was auch nicht besser ist, besonders nicht bei 7 verschiedenen Unterkünften pro Woche. Aber hier ist jetzt leider niemand da, um zu öffnen. Nach drei Anrufen geht die Vermieterin ans Telefon: Sie ist in der Arbeit und weiß nichts von einer Buchung, aber sie schickt eine Nachbarin vorbei. Die ist dann auch 30 Sekunden später zur Stelle und zeigt uns freudig alles. Hier aufm Dorf wären die Türen eh nicht verschlossen und jeder weiß, wie er beim Nachbarn reinkommt. Auch in den Autos stecken oft die Schlüssel. Wir bekommen auch das WLAN-Passwort und sind sehr zufrieden. Die Sonne scheint und unter dem Vordach kann man es gut aushalten.
360 km heute
86,4% Norwegen, 55% Schweden. 1615 km bis Oslo.
Das Objektive Universum (OU) ist der Kosmos bzw. die Weltordnung. Das OU kann sowohl mit der „Natur“, als auch – in pantheistischen Strömungen – mit Gott identifiziert werden. Das Subjektive Universum (SU) ist die „Welt“ eines jeden Menschen. Es gibt so viele subjektive Universen, wie es Menschen gibt. Eine Erfahrung des objektiven Universums ist nur indirekt, gefiltert durch die Wahrnehmung des subjektiven Universums, möglich. Wir finden in allen subjektiven Universen eine universelle Gemeinsamkeit – die Separation vom objektiven Universum, die durch das Bewusstsein eingeleitet wurde.
Wir hatten eine erholsamen Nacht in unserer 90 qm-Unterkunft. Kann man sich merken: Norråkers Handel. 9 Uhr geht’s dann auch direkt los, auf Schotterwegen rund ums Blaikfjället drei weitere Passknacker einzutüten. Es ist frisch und bewölkt, aber trocken. Als Fotomotive gibt’s überall Schilder, nicht nur Bäume oder Abzweige. Und leider auch wenig Landschaft, da stehen ja meistens Bäume davor.
Am beeindruckendsten ist der letzte Punkt dieser Gruppe, „Gitsfjället / Blaikfjället“ heißt er in der Datenbank, 665 Meter hoch, zwischen Holzgestellen, die Schneeverwehungen verhindern sollen, ganz weit oben auf einem Hochmoor. Man kann ruhig ins Gebüsch gehen zur Notdurft, man sollte aber auf den Boden achten. Der ist weicher als ein amerikanischer Hotelteppich, so viel Moos ist drauf. Oder man tritt ins Leer und steht knietief im Wasser.
Danach folgt eine lange Überführung, 164 km bis zum Nächsten Punkt. Wir fahren wieder auf der E45, dem Innlandsvegen. Störsund ist die größte Stadt, die wir heute passieren. Nach so viel Abgeschiedenheit ist das schon fast Reizüberflutung. Wir tanken, suchen ein Restaurant und kaufen dann ein. Die Wahl fällt auf Pizza beim Pizza-Pasta-Burger-Mexiko-Mann. Der Supermarkt gegenüber macht den Einkauf leicht. Es fahren überraschend große LKW hier.
Hinter Störsund biegen wir rechts ab auf die Straße 339 und sind gleich wieder sehr einsam unterwegs, und bald auch auf Schotter. Die Strecke sind etwas schmaler als morgens, zwei Autos müssen sehr langsam fahren, ein Auto und ein Motorrad schon gegenseitig Rücksicht nehmen. Die Sandpisten hier sind nahezu so griffig wie Asphalt, außer da, wo Schotter drauf liegt, da tanzt geradeaus das Vorderrad und in Kurven sollte man sich sehr zurückhalten. Man will also echt nicht in einer Kurve außen auf den Schotter kommen. Es kommt uns fast niemand entgegen, aber manchmal halt doch: Und dann gleich ein ordentlich großer LKW. Da wir immer vorsichtig fahren, war das aber kein Problem. Die Strecken sind auch so gerade, dass sie zum größten Teil sehr gut einsehbar sind. Und es wird wärmer, wir schaffen zwar keine 20 Grad, kommen aber nah dran. Auf dem Weg zum „Lövhöjden / Skalbodt Järn“ haben wir immerhin Aussicht auf einen See.
Es gibt viel schöne Landschaft hier. Leider sieht man sie nicht, weil so viele Bäume im Weg stehen. Da fallen eher noch Bauwerke auf.
Und schon bald ist unsere Unterkunft erreicht. 15:50 ist früher als sonst, trotz Start wie üblich gegen 9:00 – aber Christoph wollte etwas kürzer fahren. Wir haben diese Ferienwohnung gestern über Booking gebucht, obwohl sie noch keine Bewertungen hat.
Nach der Buchung habe ich nichts mehr von der Unterkunft gehört. Andere schreiben einem 15x dass sie sich sehr freuen und dass man im Ort angeln kann und dass man sich unbedingt melden soll wenn man Fragen hat und dass sie ein Babybett dazu stellen können und und und... was auch nicht besser ist, besonders nicht bei 7 verschiedenen Unterkünften pro Woche. Aber hier ist jetzt leider niemand da, um zu öffnen. Nach drei Anrufen geht die Vermieterin ans Telefon: Sie ist in der Arbeit und weiß nichts von einer Buchung, aber sie schickt eine Nachbarin vorbei. Die ist dann auch 30 Sekunden später zur Stelle und zeigt uns freudig alles. Hier aufm Dorf wären die Türen eh nicht verschlossen und jeder weiß, wie er beim Nachbarn reinkommt. Auch in den Autos stecken oft die Schlüssel. Wir bekommen auch das WLAN-Passwort und sind sehr zufrieden. Die Sonne scheint und unter dem Vordach kann man es gut aushalten.
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Re: 5 Wochen Norwegen/Schweden
21.08. Storlien i regnvær
Die Schwedisch-Norwegische Union oder Schweden-Norwegen war eine Personalunion der beiden skandinavischen Länder Schweden und Norwegen, die von 1814 bis 1905 existierte. Sie ging aus dem Kieler Frieden infolge der Koalitionskriege sowie der Konvention von Moss hervor. Die beiden Regierungen der Länder hatten ihren Sitz in den Hauptstädten Stockholm und Kristiania (heute Oslo), wobei die norwegische Regierung an die schwedische Regierung in Stockholm gebunden war, mit der Zeit jedoch immer mehr Autonomie erlangte.
Nach einer ruhigen Nacht und dem Frühstück, dass durch Christophs Einfluss immer besser wird, geht’s heute etwas später los. So rollen wir erst 9:10 vom Platz. Die Wettervorhersage ist kein Grund zur Freude, aber zunächst ist es trocken. Die Routenplanung hat heute auch nur 2 Passknackerpunkte zu bieten, wobei der erste am Ende eines 40 km-Abstechers liegt. Davor und danach fahren wir Hauptstraßen, immer Richtung Trondheim, Norwegen. Zunächst geht’s raus aus der Nachbarschaft der Unterkunft, und da ist offensichtlich Motorski ein großes Thema. Bzw. Schneemobil, Motorschlitten oder Schneemotorrad, oder wie man die Dinger eben nennen möchte. Überall sind markierte Wege, Werkstätten, Händler. Es ist aber keine Saison gerade.
Es dauert überraschend lange, bis wir auf die Hauptstraße E14 treffen. Vorher haben wir noch einen netten Blick auf diesen See.
Hier im Tal scheint eher Pferdezucht und Reiten das Thema zu sein. Dann geht’s lange nach Westen, und schließlich auf unseren Abstecher zum Gamlavägen, der „alten Straße“ nach Norwegen. Wir fahren schon länger auf dunkle Wolken zu. Christoph ist direkt in Regenkombi gestartet als Kälteschutz, ich bin bisher aber tapfer geblieben. Doch bei diesen Aussichten...
… ist es dann doch Zeit für die volle Regenpelle. 2 km später geht’s auch schon richtig los, und bis zum Passknacker ist bereits mein rechten Socken nass. Wasserdichter* Socken in wasserdichtem* Frischhaltebeutel in wasserdichtem* Stiefel, ich bin begeistert (*angeblich). Erstes Passknackerfoto heute nach 183 km.
Nach dem Foto geht’s die 40 km dieses Abstechers wieder zurück, immerhin schön flüssig kurvig und mit wenig Verkehr, und zurück zur E14, die Hauptstrecke Richtung Trondheim. Storlien ist ein kleiner Ort am so ziemlich höchsten Punkt der Strecke, außerdem die letzten Ortschaft vor Norwegen. Der Ort floriert als Einkaufsparadies für zahlungskräftige Norweger hier im Niedrigkostenland Schweden.
Wir nutzen die Mittagszeit für einen Hotdog, und einen Einkauf, und ich kontrolliere den korrekten Sitz der Frischhaltebeutel: Sitzt korrekt, ist luftdicht, aber trotzdem innen nass. Wenn man mit jedem Schritt mit dem Socken in eine Pfütze tritt hilft das der Laune echt nicht. Aber Christoph macht fette Beute für ein vielversprechendes Abendessen. Dann gibt’s noch „günstigen“ schwedischen Sprit in den Tank - ich konnte Christoph überzeugen, 270 km nicht zu tanken! - und rein geht’s nach Norwegen. Hier gibt’s tatsächlich eine Eisenbahnstrecke parallel zur Straße, die gerade elektrifiziert wird. Hier wird schwedisches Holz in norwegische Papierfabriken transportiert. Wir aber fahren Motorrad. Seit dem Regeneinsatz habe ich mein Handy weggepackt und folge nun blind Christoph, der mit seinem Garmin Montana Urgestein einen Track abfährt, den er daheim basierend auf meiner Route (Reihenfolge der Passknackerpunkte) erstellt hat. Das heißt:
Schotter! Es ist sogar eine mautpflichtige Privatstraße, für Motorräder aber freundlicherweise kostenlos. Schotter nass mit schlammigen Abschnitten, um genau zu sein. Meine Koffer werden ordentlich dreckig. Dafür lässt der Regen deutlich nach. Wir fahren ein schickes Tal entlang die Straße 705 Tydalsvegen.
Dort liegt der nächste Passknackerpunkt, aber vorher kommt schon unser Campingplatz, auf dem wir die größte Hütte gebucht haben: Schlafzimmer mit 4 Betten und Wohnzimmer mit Küche und Schlafsofa. Außerdem Ofen mit Kamin und zwei Elektroheizungen, die wir auch alle sofort in Betrieb nehmen, denn die Bude hat 14 Grad und uns ist kaaalt. Nach dem Auspacken und noch der Dusche gibt’s eine Thai-Suppe zum Aufwärmen von innen. Nach der Dusche frische Tortellini mit Käsefüllung an Tomatensoße. Christoph gefällt sich in der Rolle als Koch und ich freue mich darüber sehr.
413 km heute, nein es hätte keine kürzere Strecke gegeben, auch nicht mit Enduros
86,4% Norwegen, 61% Schweden. 1206 km bis Oslo.
Die Schwedisch-Norwegische Union oder Schweden-Norwegen war eine Personalunion der beiden skandinavischen Länder Schweden und Norwegen, die von 1814 bis 1905 existierte. Sie ging aus dem Kieler Frieden infolge der Koalitionskriege sowie der Konvention von Moss hervor. Die beiden Regierungen der Länder hatten ihren Sitz in den Hauptstädten Stockholm und Kristiania (heute Oslo), wobei die norwegische Regierung an die schwedische Regierung in Stockholm gebunden war, mit der Zeit jedoch immer mehr Autonomie erlangte.
Nach einer ruhigen Nacht und dem Frühstück, dass durch Christophs Einfluss immer besser wird, geht’s heute etwas später los. So rollen wir erst 9:10 vom Platz. Die Wettervorhersage ist kein Grund zur Freude, aber zunächst ist es trocken. Die Routenplanung hat heute auch nur 2 Passknackerpunkte zu bieten, wobei der erste am Ende eines 40 km-Abstechers liegt. Davor und danach fahren wir Hauptstraßen, immer Richtung Trondheim, Norwegen. Zunächst geht’s raus aus der Nachbarschaft der Unterkunft, und da ist offensichtlich Motorski ein großes Thema. Bzw. Schneemobil, Motorschlitten oder Schneemotorrad, oder wie man die Dinger eben nennen möchte. Überall sind markierte Wege, Werkstätten, Händler. Es ist aber keine Saison gerade.
Es dauert überraschend lange, bis wir auf die Hauptstraße E14 treffen. Vorher haben wir noch einen netten Blick auf diesen See.
Hier im Tal scheint eher Pferdezucht und Reiten das Thema zu sein. Dann geht’s lange nach Westen, und schließlich auf unseren Abstecher zum Gamlavägen, der „alten Straße“ nach Norwegen. Wir fahren schon länger auf dunkle Wolken zu. Christoph ist direkt in Regenkombi gestartet als Kälteschutz, ich bin bisher aber tapfer geblieben. Doch bei diesen Aussichten...
… ist es dann doch Zeit für die volle Regenpelle. 2 km später geht’s auch schon richtig los, und bis zum Passknacker ist bereits mein rechten Socken nass. Wasserdichter* Socken in wasserdichtem* Frischhaltebeutel in wasserdichtem* Stiefel, ich bin begeistert (*angeblich). Erstes Passknackerfoto heute nach 183 km.
Nach dem Foto geht’s die 40 km dieses Abstechers wieder zurück, immerhin schön flüssig kurvig und mit wenig Verkehr, und zurück zur E14, die Hauptstrecke Richtung Trondheim. Storlien ist ein kleiner Ort am so ziemlich höchsten Punkt der Strecke, außerdem die letzten Ortschaft vor Norwegen. Der Ort floriert als Einkaufsparadies für zahlungskräftige Norweger hier im Niedrigkostenland Schweden.
Wir nutzen die Mittagszeit für einen Hotdog, und einen Einkauf, und ich kontrolliere den korrekten Sitz der Frischhaltebeutel: Sitzt korrekt, ist luftdicht, aber trotzdem innen nass. Wenn man mit jedem Schritt mit dem Socken in eine Pfütze tritt hilft das der Laune echt nicht. Aber Christoph macht fette Beute für ein vielversprechendes Abendessen. Dann gibt’s noch „günstigen“ schwedischen Sprit in den Tank - ich konnte Christoph überzeugen, 270 km nicht zu tanken! - und rein geht’s nach Norwegen. Hier gibt’s tatsächlich eine Eisenbahnstrecke parallel zur Straße, die gerade elektrifiziert wird. Hier wird schwedisches Holz in norwegische Papierfabriken transportiert. Wir aber fahren Motorrad. Seit dem Regeneinsatz habe ich mein Handy weggepackt und folge nun blind Christoph, der mit seinem Garmin Montana Urgestein einen Track abfährt, den er daheim basierend auf meiner Route (Reihenfolge der Passknackerpunkte) erstellt hat. Das heißt:
Schotter! Es ist sogar eine mautpflichtige Privatstraße, für Motorräder aber freundlicherweise kostenlos. Schotter nass mit schlammigen Abschnitten, um genau zu sein. Meine Koffer werden ordentlich dreckig. Dafür lässt der Regen deutlich nach. Wir fahren ein schickes Tal entlang die Straße 705 Tydalsvegen.
Dort liegt der nächste Passknackerpunkt, aber vorher kommt schon unser Campingplatz, auf dem wir die größte Hütte gebucht haben: Schlafzimmer mit 4 Betten und Wohnzimmer mit Küche und Schlafsofa. Außerdem Ofen mit Kamin und zwei Elektroheizungen, die wir auch alle sofort in Betrieb nehmen, denn die Bude hat 14 Grad und uns ist kaaalt. Nach dem Auspacken und noch der Dusche gibt’s eine Thai-Suppe zum Aufwärmen von innen. Nach der Dusche frische Tortellini mit Käsefüllung an Tomatensoße. Christoph gefällt sich in der Rolle als Koch und ich freue mich darüber sehr.
413 km heute, nein es hätte keine kürzere Strecke gegeben, auch nicht mit Enduros
86,4% Norwegen, 61% Schweden. 1206 km bis Oslo.
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Re: 5 Wochen Norwegen/Schweden
Ich lese und gucke gerne mit. Weiter so Jungs und viel Spaß. Das Wetter gehört dazu. In Sachen Schuhe hast Du schon die richtigen Tipps bekommen. Daytona und gut.
Falls Deine Schuhgröße 43 ist, schreib mich mal an - ich habe mir neue (mit höherer Sohle) gekauft und meine alten noch hier...
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- blahwas
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Re: 5 Wochen Norwegen/Schweden
Ich besitze 3 Paar "wasserdichte" Daytonas, und ich weiß schon, warum ich mir vor dieser Tour neue Stiefel gekauft habe...
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Re: 5 Wochen Norwegen/Schweden
Ach Johannes , du arme nasse Socke
Ständig feuchte Füße
und dann versteht dich keiner
Halte durch
Aufmunternde Grüße
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