Pässe knacken in Ungarn
- blahwas
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Pässe knacken in Ungarn
Klingt komisch, gibt’s aber wirklich: Passknackerpunkte in Ungarn. 50 Stück, sogar. Diese liegen im wesentlichen auf 3 Haufen, und ein paar weitere irgendwo verstreut. Landläufig gilt Ungarn ja als bretteben mit schnurgeraden Straßen und zum Motorradfahren völlig ungeeignet. Naja, ich muss ja nicht immer nur Kurven und Schräglagen genießen, ich kann auch einfach das Gefühl von Weite genießen und das Entdecken neuer Gegenden. Zuvor bin ich durch Ungarn nur 2x quer durchgeeilt auf der Autobahn, auf dem Hin-/Rückweg nach Rumänien.
Die Ungarn-Pässe-Rundfahrt hat ab Nürnberg 3100 km, dafür habe ich mir 6 Tage Zeit genommen: Ostern plus 2 Urlaubstage. Von den 3100 km sind traurige 1184 km An-/Abreise. Man unterschätzt, wie weit im Osten Wien liegt, und Ungarn fängt ja erst dahinter an. Am ersten Tag fahre ich nur Autobahn durch Österreich, am letzten Tag halte ich mir bei gutem Wetter die Option offen, ein paar neue Punkte in Österreich zu entdecken, abseits des Asphalts.
Ich nutze mal wieder eine Versys 650 für diese Reise, und zwar meine insgesamt sechste. Ich habe sie vor ein paar Wochen gekauft und sie brauchte eine neue Gabel. Sie wurde erst am Abend vor der Abreise so richtig fertig, bzw. ist sie es in Details noch immer nicht, aber ich will euch nicht mit Details langweilen. Ach ne, doch ein Detail: Ich navigiere jetzt nur noch per Handy. Google Maps für Transferetappen wegen der Stauvermeidung und OSMand für die geplanten Abschnitte zwischen den Passknackerpunkten. Meine Route besteht wieder mal nur aus Passknackerpunkten und Hotels. Die Hotels habe ich alle vorab mit Booking gebucht. Der Zeitplan ist straff, da bleibt keine Zeit zum Improvisieren.
Was man noch wissen sollte: Österreich und Ungarn fordern Autobahnmaut, die man mittlerweile ohne weiteres online am Vorabend kaufen kann. Ungarn ist im Schengenraum, hat aber nicht den Euro, sondern Forint. 400 Forint sind ziemlich genau 1 Euro.
Achja, und von Do bis Di über Ostern hat man Fr, So, Mo Feiertage, also an 3 von den 4 Tagen, die ich tatsächlich vor allem in Ungarn verbringen werde. Es kommt also ein größerer Vorrat an Snacks ins Gepäck, falls ich nix zu futtern finde.
Do 28.3.24 Nürnberg Anreise nach Veszprem
Die Nacht war kalt, stürmisch und klitschnass. Da hat man ja richtig Lust Motorrad zu fahren, erst recht 780 km... Tatsächlich, ja, denn um 4 Uhr früh hört der Regen auf und die Sonne kommt raus. Laut Regenradar bleibe ich aber trocken, wenn ich bis 16 Uhr in Ungarn bin. Das ist zu schaffen, also geht’s schon früh 8 nach ziemlich verpeiltem Packen los auf meine erste große Tour dieses Jahr. Autobahn bei Sonne und mit Heizkleidung lässt sich eigentlich ganz gut aushalten. Ich stoppe nur für Stoffwechsel meinerseits, und 2x zum Tanken.
Noch mehr Autobahn, ein Wenig Stau, in Österreich noch mehr Autobahn. Es zieht sich. Mittag gibt's bei Penny. Nach 6h erwischen mich einzelne Regentropfen, aber die Membranklamotten lassen sich davon nicht beeindrucken, und ich auch nicht. Es geht runter von der Autobahn zum ersten Passknacker heute, nach geschlagenen 503 km. Ufff. Es ist ein sehr kleiner Grenzübergang zwischen Österreich und Ungarn. In Österreich Ortschaft, in Ungarn sieht's so aus:
Gut, dass ich umkehren muss. Schon 56 km weiter, der Regen ist weg und die Wolken auch, erreiche ich Harmashatar Hegy, das ist ein parkähnlich Anlage auf einem Hügel. Sehr wenig los, Straße 1,5spurig und kilometerweit Tempo 30. Oben sind auf Antennen.
Ich wurde ja gewarnt vor Blitzsüchtigen ungarischen Behörden, aber ich sag's mal so: ich habe insgesamt einen weiteren Menschen hier gesehen, auf einem Fahrrad. Und runter war ich schneller als rauf. Denn die Uhr ticket. Es wird spät. Es wird dunkel. Das ist jetzt etwas blöd, denn ich habe mich für ein verspiegeltes Helmvisier entschieden. Warum bin ich in diese Falle getappt: Man unterschätzt, wie weit im Osten Ungarn liegt. Die Sonne geht an meinem Zielort heute 28 Minuten früher unter als daheim. Sind ja auch 7 Breitengrade Unterschied – wow. Also geht’s eilig den Einheimischen hinterher, um weder unangenehm aufzufallen, noch unerwünschte Post nach Hause zu bekommen. 50 km vor dem Ziel fällt mein Headset am Ärmel aus. Ich schaffe es, an einem Bahnübergang aus meinem Tankrucksack eine Powerbank und das passende USB-Kabel zu fischen, alles zu verkabeln und die Powerbank in meinem Ärmel überraschend sicher zu fixieren, aber das Headset lädt immer nur etwa eine Minute. Vielleicht zieht es zu wenig Strom, so dass die Powerbank dann wieder schlafen geht. So geht’s ohne Unterhaltung die letzten Minuten zum Hotel nach Veszprem.
Das Hotel ist schnell gefunden, der Checkin gelingt auf Deutsch – ich spreche wirklich kein Ungarisch – und zwecks Abendessen laufe ich zu einer Burgerbude. Ich habe bei der Buchung der Unterkünfte darauf geachtet, dass Essen in der Nähe ist. Der Tag heute war von Hektik geprägt - eine Anreise am Vorabend mit Übernachtung bei Wien hatte ich erwogen, mangels rechtzeitig fertigem Motorrad und wegen privater Themen aber verworfen.
787 km heute, 4% von Ungarn
Schöne Scheiße: 20 Minuten vor meiner Unterkunft habe ich einen Pass liegen lassen, da muss ich morgen früh nochmal hin. 2x20 = 40 Minuten extra auf eine ohnehin schon lange Tagesetappe, die auch noch durch Budapest führt. Aber ich bin in gut in Ungarn angekommen, alles außer diesem doofen Punkt klappt wie am Schnürchen: Versys 6 schnurrt, Gabel ist dicht, Heizkleidung heizt.
Die Ungarn-Pässe-Rundfahrt hat ab Nürnberg 3100 km, dafür habe ich mir 6 Tage Zeit genommen: Ostern plus 2 Urlaubstage. Von den 3100 km sind traurige 1184 km An-/Abreise. Man unterschätzt, wie weit im Osten Wien liegt, und Ungarn fängt ja erst dahinter an. Am ersten Tag fahre ich nur Autobahn durch Österreich, am letzten Tag halte ich mir bei gutem Wetter die Option offen, ein paar neue Punkte in Österreich zu entdecken, abseits des Asphalts.
Ich nutze mal wieder eine Versys 650 für diese Reise, und zwar meine insgesamt sechste. Ich habe sie vor ein paar Wochen gekauft und sie brauchte eine neue Gabel. Sie wurde erst am Abend vor der Abreise so richtig fertig, bzw. ist sie es in Details noch immer nicht, aber ich will euch nicht mit Details langweilen. Ach ne, doch ein Detail: Ich navigiere jetzt nur noch per Handy. Google Maps für Transferetappen wegen der Stauvermeidung und OSMand für die geplanten Abschnitte zwischen den Passknackerpunkten. Meine Route besteht wieder mal nur aus Passknackerpunkten und Hotels. Die Hotels habe ich alle vorab mit Booking gebucht. Der Zeitplan ist straff, da bleibt keine Zeit zum Improvisieren.
Was man noch wissen sollte: Österreich und Ungarn fordern Autobahnmaut, die man mittlerweile ohne weiteres online am Vorabend kaufen kann. Ungarn ist im Schengenraum, hat aber nicht den Euro, sondern Forint. 400 Forint sind ziemlich genau 1 Euro.
Achja, und von Do bis Di über Ostern hat man Fr, So, Mo Feiertage, also an 3 von den 4 Tagen, die ich tatsächlich vor allem in Ungarn verbringen werde. Es kommt also ein größerer Vorrat an Snacks ins Gepäck, falls ich nix zu futtern finde.
Do 28.3.24 Nürnberg Anreise nach Veszprem
Die Nacht war kalt, stürmisch und klitschnass. Da hat man ja richtig Lust Motorrad zu fahren, erst recht 780 km... Tatsächlich, ja, denn um 4 Uhr früh hört der Regen auf und die Sonne kommt raus. Laut Regenradar bleibe ich aber trocken, wenn ich bis 16 Uhr in Ungarn bin. Das ist zu schaffen, also geht’s schon früh 8 nach ziemlich verpeiltem Packen los auf meine erste große Tour dieses Jahr. Autobahn bei Sonne und mit Heizkleidung lässt sich eigentlich ganz gut aushalten. Ich stoppe nur für Stoffwechsel meinerseits, und 2x zum Tanken.
Noch mehr Autobahn, ein Wenig Stau, in Österreich noch mehr Autobahn. Es zieht sich. Mittag gibt's bei Penny. Nach 6h erwischen mich einzelne Regentropfen, aber die Membranklamotten lassen sich davon nicht beeindrucken, und ich auch nicht. Es geht runter von der Autobahn zum ersten Passknacker heute, nach geschlagenen 503 km. Ufff. Es ist ein sehr kleiner Grenzübergang zwischen Österreich und Ungarn. In Österreich Ortschaft, in Ungarn sieht's so aus:
Gut, dass ich umkehren muss. Schon 56 km weiter, der Regen ist weg und die Wolken auch, erreiche ich Harmashatar Hegy, das ist ein parkähnlich Anlage auf einem Hügel. Sehr wenig los, Straße 1,5spurig und kilometerweit Tempo 30. Oben sind auf Antennen.
Ich wurde ja gewarnt vor Blitzsüchtigen ungarischen Behörden, aber ich sag's mal so: ich habe insgesamt einen weiteren Menschen hier gesehen, auf einem Fahrrad. Und runter war ich schneller als rauf. Denn die Uhr ticket. Es wird spät. Es wird dunkel. Das ist jetzt etwas blöd, denn ich habe mich für ein verspiegeltes Helmvisier entschieden. Warum bin ich in diese Falle getappt: Man unterschätzt, wie weit im Osten Ungarn liegt. Die Sonne geht an meinem Zielort heute 28 Minuten früher unter als daheim. Sind ja auch 7 Breitengrade Unterschied – wow. Also geht’s eilig den Einheimischen hinterher, um weder unangenehm aufzufallen, noch unerwünschte Post nach Hause zu bekommen. 50 km vor dem Ziel fällt mein Headset am Ärmel aus. Ich schaffe es, an einem Bahnübergang aus meinem Tankrucksack eine Powerbank und das passende USB-Kabel zu fischen, alles zu verkabeln und die Powerbank in meinem Ärmel überraschend sicher zu fixieren, aber das Headset lädt immer nur etwa eine Minute. Vielleicht zieht es zu wenig Strom, so dass die Powerbank dann wieder schlafen geht. So geht’s ohne Unterhaltung die letzten Minuten zum Hotel nach Veszprem.
Das Hotel ist schnell gefunden, der Checkin gelingt auf Deutsch – ich spreche wirklich kein Ungarisch – und zwecks Abendessen laufe ich zu einer Burgerbude. Ich habe bei der Buchung der Unterkünfte darauf geachtet, dass Essen in der Nähe ist. Der Tag heute war von Hektik geprägt - eine Anreise am Vorabend mit Übernachtung bei Wien hatte ich erwogen, mangels rechtzeitig fertigem Motorrad und wegen privater Themen aber verworfen.
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Schöne Scheiße: 20 Minuten vor meiner Unterkunft habe ich einen Pass liegen lassen, da muss ich morgen früh nochmal hin. 2x20 = 40 Minuten extra auf eine ohnehin schon lange Tagesetappe, die auch noch durch Budapest führt. Aber ich bin in gut in Ungarn angekommen, alles außer diesem doofen Punkt klappt wie am Schnürchen: Versys 6 schnurrt, Gabel ist dicht, Heizkleidung heizt.
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Re: Pässe knacken in Ungarn
Na denn mal (f)rohe Ostern in Ungarn und möglichst ALLE Pässe
Gruss aus Rhein-Main
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tu es jetzt, denn morgen
ist heute bereits gestern
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Re: Pässe knacken in Ungarn
Fr 29.3.24 Veszprem nach Paszto
Die Nacht war sehr erholsam. Ich konnte sogar mit offenem Fenster schlafen und war bereits um 6 erholt wach. Also bin ich pünktlich um 7 beim Frühstück, wo ich feststelle, dass ich der einzige Gast bin. Die anderen Gäste kommen später am Tag. Ist ja auch Karfreitag. Das Wetter ist sonnig, aber windig und mit 5 Grad morgens nicht sonderlich warm. Also geht's los am Heizdraht, 15 km zurück, der vergessenen Punkt einsammeln und dann weiter auf der geplanten Route. Der Tag war schon eher lang geplant ohne den Umweg durch meine Fehlplanung gestern. Es wird kurvig Richtung Budapest. Es ist wenig Betrieb und die wenigen Autofahrer trödeln nicht rum. Es sind auch einige Motorradfahrer unterwegs. Der erste Punkt heute ist eine Kapelle.
Danach geht's zur nächsten Tankstelle, dafür nutze ich Google Maps statt wie sonst für die Route OSMand. Maps schlägt eine kürzere Alternative über einen Wirtschaftsweg vor. Hmm, okay, nehme ich, die Reserve blinkt schon eine Weile. Das klappt, abgesehen von ein paar verwunderten Spaziergängern, und 10 Minuten später bekommt die Versys den Tank voll. 18,55 Liter gehen rein, nicht schlecht für einen 19 Liter-Tank. Außerdem kaufe ich Wasser nach und weiter geht's wieder mit OSMand. 15 Minuten später komme ich wieder an der Kapelle an - watt? Okay, anscheinend mag es OSMand nicht, wenn man den Track verlässt. Merken, künftig nicht mehr Track importieren, sondern nur Wegpunkte. Jetzt geht's aber flott weiter, denn beim dritten befahren der gleichen Strecke sollte ich Gefahrenstellen schon gesehen haben. Es geht bei Tatabanya unter der Autobahn durch und dann ins dünn besiedelte Grenzgebiet zur Slowakei. Hier gefällt's mir zunehmen besser: Schön einsam, Hügel, Landwirtschaft, PK Gorba Tetö. Zeit für einen Schokoriegel.
Nun geht's in den Verdichtungsraum Budapest. 1,8 MIo Einwohner, Regierungssitz. Okay, es ist Karfreitag, da fahren keine LKW und der Pendlerverkehr entfällt auch. Aber zum Punkt Harmashatar Hegy Budapest steht in der Datenbank: "Asphalt (schlechter Zustand). Leider keine Aussicht auf Budapest. Für den Punkt muss man durch Budapest fahren." Außerdem ist 5 km Tempo 30. Ja, es sind ein paar enge Kurven drin und man ist am Ende 495 Meter hoch, aber sowas brauche ich eigentlich nicht. Immerhin werde ich an der nächsten Ampel nicht angebettelt, nur die Autofahrer. Es geht zügig raus aus Budapest, hinter einem Einheimischen Guzzifahrer, der in Frankreich nicht sonderlich auffallen würde. Hier liegen noch 3 Passknackerpunkte, die man alle als Sackgassen anfahren muss. Außer man hat eine Hard Enduro.
Nein, da fahre ich nicht rein. Da liegen fussballgroße Steine und es ist matschig genug, dass ich da nicht mal laufen wollte. Schön außenherum geht es nach Visegrad, zum PK Nagyvillam. Da hat man einen Blick auf die Donau, der echt was hermacht Der Punkt ist von zwei Seiten anfahrbar, die Südseite aber nur im Winter. Anscheinend haben zahlreiche Autofahrer beschlossen, dass noch Winter ist. Dann will ich mal nicht fremdeln. Weiter geht's über die Donau, aber ohne Brücke - das wäre ca. 30 Minuten Umweg. Es gibt eine Fähre, und die entlädt gerade am anderen Ufer, als ich mich der Rampe nähere.
Ich bin der einzige, der wartet, und verstehe auch bald, warum: Nächste Überfahrt ist in 45 Minuten. Das steht am Fahrplan neben der Kasse, aber ich hab's nicht kapiert. Eigentlich hab ich es eilig heute. Naja, das Ticket für 5 Euro ist schon gekauft, dann mache ich eben so lange Pause. Dafür halte ich dann später länger durch. Eigentlich ganz idyllisch hier. Schade, dass das Cafe geschlossen hat, aber ich bin ja Selbstversorger. Bald erscheint noch jemand, der rüber will, ein PKW mit Dieselmotor. Nach 15 Minuten stellt er schließlich den Motor ab, eine echte Wohltat für Nase und Ohren. Und dann geht's auch schon los!
Jenseits der Donau wird's schnell ländlich und bergig. Der letzte Punkt heißt Köves Berc, und die Strecken hier sind Motorradstrecken, die in deutschen Mittelgebirgen sehr gefragt wären. Es ist null Betrieb, die Straßen sind in gutem Zustand und niemand nervt mich. Einfach schön Motorrad fahren!
Naja, es dämmert leider schon wieder, also ist trödeln eher nicht angesagt. Es hat um die 20 Grad, was sich sehr angenehm anfühlt. Letzte Pause am letzten Passknacker, und dann durchziehen!
Der Zielort heute heißt Paszto. Das kann man sich als Franke gut merken, denn "passdscho!" ist ein urfränkischer Ausruf ("Das passt schon - alles in Prdnung!). Paszto ist eine Kleinstadt mit einigen Geschäften und Restaurants, von denen einige auch geöffnet sind. Im Hotel werde ich gegen 18:15 in vorbildlicher Höflichkeit eingecheckt, inkl. Parkplatz im Hof. Das passt gut, denn das Umfeld ist mir etwas suspekt. Ich werde einmal freudig aber unverständlich aufs Motorrad angequatscht, dann gibt's lecker Abendessen beim Italiener (Schnitzel) und danach noch Getränke vom Kiosk für morgen. Dann werde ich noch einmal unverständlich angequatscht, aber weniger freundlich und von einem Typen, der mich zuvor schon am Geldautomaten beobachtet hat, wo ich 10 Euro in Forint abheben wollte, was aber nicht geklappt hat. "Sorry" sagen und einfach weiterlaufen. Bezahlen ging bisher überall mit Karte, und man bekommt überall 1-3 Quittungen. Etwas spooky sind zahlreiche Orban-Plakate, wo irgendwer oder -was als "pedofil" bezeichnet wird. Das ist schon leicht dystopisch, aber ansonsten habe ich bisher einen angenehmen Motorradurlaub, mit zugegeben etwas langen Etappen. Die werden die nächsten Tage kürzer.
480 km heute, 26% von Ungarn
Die Nacht war sehr erholsam. Ich konnte sogar mit offenem Fenster schlafen und war bereits um 6 erholt wach. Also bin ich pünktlich um 7 beim Frühstück, wo ich feststelle, dass ich der einzige Gast bin. Die anderen Gäste kommen später am Tag. Ist ja auch Karfreitag. Das Wetter ist sonnig, aber windig und mit 5 Grad morgens nicht sonderlich warm. Also geht's los am Heizdraht, 15 km zurück, der vergessenen Punkt einsammeln und dann weiter auf der geplanten Route. Der Tag war schon eher lang geplant ohne den Umweg durch meine Fehlplanung gestern. Es wird kurvig Richtung Budapest. Es ist wenig Betrieb und die wenigen Autofahrer trödeln nicht rum. Es sind auch einige Motorradfahrer unterwegs. Der erste Punkt heute ist eine Kapelle.
Danach geht's zur nächsten Tankstelle, dafür nutze ich Google Maps statt wie sonst für die Route OSMand. Maps schlägt eine kürzere Alternative über einen Wirtschaftsweg vor. Hmm, okay, nehme ich, die Reserve blinkt schon eine Weile. Das klappt, abgesehen von ein paar verwunderten Spaziergängern, und 10 Minuten später bekommt die Versys den Tank voll. 18,55 Liter gehen rein, nicht schlecht für einen 19 Liter-Tank. Außerdem kaufe ich Wasser nach und weiter geht's wieder mit OSMand. 15 Minuten später komme ich wieder an der Kapelle an - watt? Okay, anscheinend mag es OSMand nicht, wenn man den Track verlässt. Merken, künftig nicht mehr Track importieren, sondern nur Wegpunkte. Jetzt geht's aber flott weiter, denn beim dritten befahren der gleichen Strecke sollte ich Gefahrenstellen schon gesehen haben. Es geht bei Tatabanya unter der Autobahn durch und dann ins dünn besiedelte Grenzgebiet zur Slowakei. Hier gefällt's mir zunehmen besser: Schön einsam, Hügel, Landwirtschaft, PK Gorba Tetö. Zeit für einen Schokoriegel.
Nun geht's in den Verdichtungsraum Budapest. 1,8 MIo Einwohner, Regierungssitz. Okay, es ist Karfreitag, da fahren keine LKW und der Pendlerverkehr entfällt auch. Aber zum Punkt Harmashatar Hegy Budapest steht in der Datenbank: "Asphalt (schlechter Zustand). Leider keine Aussicht auf Budapest. Für den Punkt muss man durch Budapest fahren." Außerdem ist 5 km Tempo 30. Ja, es sind ein paar enge Kurven drin und man ist am Ende 495 Meter hoch, aber sowas brauche ich eigentlich nicht. Immerhin werde ich an der nächsten Ampel nicht angebettelt, nur die Autofahrer. Es geht zügig raus aus Budapest, hinter einem Einheimischen Guzzifahrer, der in Frankreich nicht sonderlich auffallen würde. Hier liegen noch 3 Passknackerpunkte, die man alle als Sackgassen anfahren muss. Außer man hat eine Hard Enduro.
Nein, da fahre ich nicht rein. Da liegen fussballgroße Steine und es ist matschig genug, dass ich da nicht mal laufen wollte. Schön außenherum geht es nach Visegrad, zum PK Nagyvillam. Da hat man einen Blick auf die Donau, der echt was hermacht Der Punkt ist von zwei Seiten anfahrbar, die Südseite aber nur im Winter. Anscheinend haben zahlreiche Autofahrer beschlossen, dass noch Winter ist. Dann will ich mal nicht fremdeln. Weiter geht's über die Donau, aber ohne Brücke - das wäre ca. 30 Minuten Umweg. Es gibt eine Fähre, und die entlädt gerade am anderen Ufer, als ich mich der Rampe nähere.
Ich bin der einzige, der wartet, und verstehe auch bald, warum: Nächste Überfahrt ist in 45 Minuten. Das steht am Fahrplan neben der Kasse, aber ich hab's nicht kapiert. Eigentlich hab ich es eilig heute. Naja, das Ticket für 5 Euro ist schon gekauft, dann mache ich eben so lange Pause. Dafür halte ich dann später länger durch. Eigentlich ganz idyllisch hier. Schade, dass das Cafe geschlossen hat, aber ich bin ja Selbstversorger. Bald erscheint noch jemand, der rüber will, ein PKW mit Dieselmotor. Nach 15 Minuten stellt er schließlich den Motor ab, eine echte Wohltat für Nase und Ohren. Und dann geht's auch schon los!
Jenseits der Donau wird's schnell ländlich und bergig. Der letzte Punkt heißt Köves Berc, und die Strecken hier sind Motorradstrecken, die in deutschen Mittelgebirgen sehr gefragt wären. Es ist null Betrieb, die Straßen sind in gutem Zustand und niemand nervt mich. Einfach schön Motorrad fahren!
Naja, es dämmert leider schon wieder, also ist trödeln eher nicht angesagt. Es hat um die 20 Grad, was sich sehr angenehm anfühlt. Letzte Pause am letzten Passknacker, und dann durchziehen!
Der Zielort heute heißt Paszto. Das kann man sich als Franke gut merken, denn "passdscho!" ist ein urfränkischer Ausruf ("Das passt schon - alles in Prdnung!). Paszto ist eine Kleinstadt mit einigen Geschäften und Restaurants, von denen einige auch geöffnet sind. Im Hotel werde ich gegen 18:15 in vorbildlicher Höflichkeit eingecheckt, inkl. Parkplatz im Hof. Das passt gut, denn das Umfeld ist mir etwas suspekt. Ich werde einmal freudig aber unverständlich aufs Motorrad angequatscht, dann gibt's lecker Abendessen beim Italiener (Schnitzel) und danach noch Getränke vom Kiosk für morgen. Dann werde ich noch einmal unverständlich angequatscht, aber weniger freundlich und von einem Typen, der mich zuvor schon am Geldautomaten beobachtet hat, wo ich 10 Euro in Forint abheben wollte, was aber nicht geklappt hat. "Sorry" sagen und einfach weiterlaufen. Bezahlen ging bisher überall mit Karte, und man bekommt überall 1-3 Quittungen. Etwas spooky sind zahlreiche Orban-Plakate, wo irgendwer oder -was als "pedofil" bezeichnet wird. Das ist schon leicht dystopisch, aber ansonsten habe ich bisher einen angenehmen Motorradurlaub, mit zugegeben etwas langen Etappen. Die werden die nächsten Tage kürzer.
480 km heute, 26% von Ungarn
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Re: Pässe knacken in Ungarn
Sa 30.3.24 Paszto via Slowakei nach Tokaj
Die Nacht war so erholsam, dass ich schon um 5 Uhr wach war, es war ja auch hell genug. Mangels Frühstück ging's schon um 7 auf Achse. Heute ist es etwas wärmer als gestern, bis zu 23 Grad sind angesagt. Allerdings ist es trotzdem trüb? Saharasand lässt grüßen. Es geht durch hügelige Landschaft nach Norden und dann entlang der Grenze zur Slowakei.
Die Gegend war früher anscheinend wirtschaftlich bedeutender.
Bei spontanen Abbiegen hier rein verärgere ich einen Autofahrer, der unbemerkt auf mich aufgeschlossen hat. Mein rechter Rückspiegel ist nicht ganz fest und lockert sich auf den hiesigen Buckelpisten alle 3 Minuten. Die Strecken heute sind echte Motorradstrecken! Es geht selten geradeaus, es ist extrem wenig Verkehr und niemand interessiert sich für die Schilder. Mit dem Staub in der Luft sieht alles etwas unwirklich aus. Eigentlich könnte man hier auch fast in den Vogesen sein, nur mit viel weniger Kehren. Die Straßenzustand ist 2/3 völlig okay, 1/6 naja und 1/6 haarig.
Schließlich geht es gute 50 km durch die Slowakei. Kurz vor Kosice wird noch Stahl hergestellt, und zwar direkt aus Kohle, dem Geruch nach zu urteilen. Diese Ecke der Slowakei ist bretteben. Zurück in Ungarn wird die Landschaft hügeliger und touristisch relevant. Einige Wanderer sind unterwegs, dazu Radfahrer, und sehr viele Motorradfahrer aus Ungarn und der Slowakei. Und einer aus Deutschland
Letzter Punkt des Tages ist Tokaji Hegy, wo man von 513m Höhe eine gute Aussicht auf die brettebene Puszta hat. Das ist der westlichste Ausläufer der zentralasiatischen Steppenlandschaft. Von hier geht's also ohne störende Bäume bis in die Mongolei. Apropos Westen: Ich bin am östlichsten Punkt der Reise, 50 km von der Ukraine, 1000 km nach Hause. Die Strecke hoch zu diesem Aussichtspunkt/Sendemast ist die bisher übelste, und weil es eine Sackgasse ist, darf man sich den Spaß 2x gönnen. Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit mein Fahrwerk einzustellen, und die Gabel ist frisch zurück vom Service, keine Ahnung wie die überhaupt eingestellt ist. Oben angekommen drehe die Dämpfung daher 1/2 Umdrehung auf. Meine Unterkunft heute ist in Tokaj. Der Ort scheint bei Touristen beliebt zu sein, denn es sehr viel Betrieb. Meine Unterkunft entpuppt sich als Ferienwohnung. Ich muss jemanden anrufen, um reinzukommen. Sie erscheint innerhalb einer Minute. Wir haben zwar keine gemeinsame Sprache, aber sie zeigt mir alles. Die Versys darf sicher im Hof stehen.
Leider habe ich ein Zimmer mit Terassentür und Fensterfront zur Kreuzung der Hauptstraße. Rein akustisch wäre es unter einer Autobahnbrücke leiser. Das stört mich, weil ich daheim schon von Verkehrslärm geplagt bin und mir nicht vorstellen kann, hier eine erholsame Nacht zu verbringen. Leider kann ich kein anderes Zimmer bekommen, das Haus wird heute voll. Schade. Dann eben mit Gehörschutz. Zum Glück komme ich auch eine Nacht mit weniger Schlaf aus. Dann sollte es morgen aber klappen.
408 km heute, 56% Ungarn. Die Punkte waren alle leicht zu finden bis auf einen, bei dem der Kilometerstein fehlt. Ein Abzweig zum Feldweg 75 Meter entfernt wird aber akzeptiert.
Typisch Ferienwohnung: Hier hat sich ein Heimwerker ausgetobt, und der Dusche stelle ich fest, dass ich zwar einen Fön habe, und das dessen Heizdraht zwar funktioniert, nicht aber der Lüfter. Somit eignet er sich nur um Rauch zu erzeugen. Außerdem kann ich kein Fenstern öffnen. So undicht, wie die sind, dürfte das aber auch nicht nötig sein... Immerhin sind Supermarkt und Restaurant fußläufig. Mein Wasser ist alle.
Die Nacht war so erholsam, dass ich schon um 5 Uhr wach war, es war ja auch hell genug. Mangels Frühstück ging's schon um 7 auf Achse. Heute ist es etwas wärmer als gestern, bis zu 23 Grad sind angesagt. Allerdings ist es trotzdem trüb? Saharasand lässt grüßen. Es geht durch hügelige Landschaft nach Norden und dann entlang der Grenze zur Slowakei.
Die Gegend war früher anscheinend wirtschaftlich bedeutender.
Bei spontanen Abbiegen hier rein verärgere ich einen Autofahrer, der unbemerkt auf mich aufgeschlossen hat. Mein rechter Rückspiegel ist nicht ganz fest und lockert sich auf den hiesigen Buckelpisten alle 3 Minuten. Die Strecken heute sind echte Motorradstrecken! Es geht selten geradeaus, es ist extrem wenig Verkehr und niemand interessiert sich für die Schilder. Mit dem Staub in der Luft sieht alles etwas unwirklich aus. Eigentlich könnte man hier auch fast in den Vogesen sein, nur mit viel weniger Kehren. Die Straßenzustand ist 2/3 völlig okay, 1/6 naja und 1/6 haarig.
Schließlich geht es gute 50 km durch die Slowakei. Kurz vor Kosice wird noch Stahl hergestellt, und zwar direkt aus Kohle, dem Geruch nach zu urteilen. Diese Ecke der Slowakei ist bretteben. Zurück in Ungarn wird die Landschaft hügeliger und touristisch relevant. Einige Wanderer sind unterwegs, dazu Radfahrer, und sehr viele Motorradfahrer aus Ungarn und der Slowakei. Und einer aus Deutschland
Letzter Punkt des Tages ist Tokaji Hegy, wo man von 513m Höhe eine gute Aussicht auf die brettebene Puszta hat. Das ist der westlichste Ausläufer der zentralasiatischen Steppenlandschaft. Von hier geht's also ohne störende Bäume bis in die Mongolei. Apropos Westen: Ich bin am östlichsten Punkt der Reise, 50 km von der Ukraine, 1000 km nach Hause. Die Strecke hoch zu diesem Aussichtspunkt/Sendemast ist die bisher übelste, und weil es eine Sackgasse ist, darf man sich den Spaß 2x gönnen. Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit mein Fahrwerk einzustellen, und die Gabel ist frisch zurück vom Service, keine Ahnung wie die überhaupt eingestellt ist. Oben angekommen drehe die Dämpfung daher 1/2 Umdrehung auf. Meine Unterkunft heute ist in Tokaj. Der Ort scheint bei Touristen beliebt zu sein, denn es sehr viel Betrieb. Meine Unterkunft entpuppt sich als Ferienwohnung. Ich muss jemanden anrufen, um reinzukommen. Sie erscheint innerhalb einer Minute. Wir haben zwar keine gemeinsame Sprache, aber sie zeigt mir alles. Die Versys darf sicher im Hof stehen.
Leider habe ich ein Zimmer mit Terassentür und Fensterfront zur Kreuzung der Hauptstraße. Rein akustisch wäre es unter einer Autobahnbrücke leiser. Das stört mich, weil ich daheim schon von Verkehrslärm geplagt bin und mir nicht vorstellen kann, hier eine erholsame Nacht zu verbringen. Leider kann ich kein anderes Zimmer bekommen, das Haus wird heute voll. Schade. Dann eben mit Gehörschutz. Zum Glück komme ich auch eine Nacht mit weniger Schlaf aus. Dann sollte es morgen aber klappen.
408 km heute, 56% Ungarn. Die Punkte waren alle leicht zu finden bis auf einen, bei dem der Kilometerstein fehlt. Ein Abzweig zum Feldweg 75 Meter entfernt wird aber akzeptiert.
Typisch Ferienwohnung: Hier hat sich ein Heimwerker ausgetobt, und der Dusche stelle ich fest, dass ich zwar einen Fön habe, und das dessen Heizdraht zwar funktioniert, nicht aber der Lüfter. Somit eignet er sich nur um Rauch zu erzeugen. Außerdem kann ich kein Fenstern öffnen. So undicht, wie die sind, dürfte das aber auch nicht nötig sein... Immerhin sind Supermarkt und Restaurant fußläufig. Mein Wasser ist alle.
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Re: Pässe knacken in Ungarn
So 31.3.24 Tokaj via Bükk nach Szekszard
Die war ruhiger als erwartet, weil kaum jemand nachts überhaupt noch unterwegs war. Morgens will ich die Kette etwas spannen, dazu hat man zwei Möglichkeiten: Achse lösen, Kettenspanner rausdrehen, Achse festziehen. So gehört sich das. Leider habe ich das Bordwerkzeug nicht dabei und kann die Achse nicht lösen. Ich habe auch mal mit festgezogener Achse die Kettenspanner rausgedreht, das ging auch, aber nur einmal, danach war ein neues Gewinde in der Schwinge nötig. Es gibt aber noch eine einfachere Lösung: Die Federbeinvorspannung erhöhen. Dazu braucht man keine 27er Nuss, sondern nur einen Hakenschlüssel, und da habe ich irgendwann einen besseren gekauft, weil der aus dem Bordwerkzeug echt schlecht ist, aber leider ist der wohl im anderen Tankrucksack. Da rächt sich wieder die schwache Vorbereitung.
Heute geht's ohne Frühstück, aber mit Snacks, los nach Westen, raus aus dem Weinanbaugebiet Tokaj, manchen DDR-Überlebenden vielleicht noch bekannt. Ich fahre heute in den Bükk-Nationalpark, dort einige Pässe sammeln, und dann geschlagene 250 km auf direktem Weg weiter zum Hotel, das aber schon direkt vor der nächsten (und letzten) Pässegruppe liegt. Die 500 km heute bringen mich schon so nah an die Heimat, dass ich morgen in Österreich übernachten werde. Die Zeitumstellung kann ich ignorieren, ich bin ja die letzten Tage früher aufgestanden. So geht's ohne weitere Umwege nach Miskolc, in die viertgrößte Stadt Ungarns. Dort ist ein Abzweig zum Punkt Lyukobanya, und das hätte man sich beides gut ersparen können. Viel Müll und Armut, keine Aussicht, und sogar die Polizei lauert am Wegesrand, aber wohl eher um die Einheimischen zu schikanieren. Weiter. Was dann kommt, entschädigt aber wirklich: Der Bükk Nationalpark. Hier fahren in der ersten Stunde mehr Motorräder rum als auf der gesamten bisherigen Reise zusammen! Die Strecken sind zu 90% allerfeinste Kurvenspaßstrecken, die von Einheimischen Motorradfahrern gezielt angefahren werden. Mein Motorrad ist sicherlich das leiseste im ganzen Land, und auch ein paar Motorradpolizisten sind unterwegs. Es tun aber trotzdem alle so, als wären sie in Südfrankreich. Passend dazu ist es heute trotz weiterhin viel Saharastaub auch eher schwülwarm.
Ich bin heute eher in Hektik und habe keine Landschaftsfotos gemacht, außer dieses:
Und ich habe immerhin ein Foto von meinem Motorrad gemacht.
Fällt jemandem auf, dass hinten ein 150/60 R17 statt 160/60 R17 montiert ist? Den Reifentyp gab's nicht in 160/60 R17, und es war ein Gebraucht-Schnapper. Schmalere Reifen machen das Motorrad handlicher, und 10 mm Breite mehr oder weniger führen nicht automatisch dazu, dass der Reifen von der Felge hüpft. Sie steht deutlich senkrechter auf dem Seitenständer. Abgesehen von der Hektik heute habe ich die Kurven genossen, Podcast gehört, und schön die Pässe gesammelt, so wie es sein sollte.
Ich sammle den höchsten Passknackerpunkt des Landes ein. Er heißt Kekes, ist 1014 Meter hoch, und ist ein Fernsehturm mit Seilbahn. Der Parkplatz dort ist kostenpflichtig. Bezahlt wird bei einem Mann mit Bauchladen an der Zufahrt. Ich fürchte, dass ich jetzt erstmals Landeswährung in Bar brauche, denn ich habe noch keine - aber Motorräder parken kostenlos Das ist dann auch der letzte Punkt heute, jetzt kommen 250 km Autobahn. Richtung Budapest ist viel Verkehr, Richtung Süden dann fast keiner mehr. Ich rolle vor mich hin und brauche zwei Pausen.
Leider ruft mich immer wieder das Hotel an, wo ich heute Abend übernachten will, und ich habe zwar Kopfhörer drin und mit dem Handy gekoppelt, aber kein Mikrofon. Anstatt einfach mal eine SMS oder Whatsapp zu schreiben habe ich über den Tag 8 Anrufe, auch nachdem ich zurückgerufen habe und meine Ankunftszeit mitgeteilt habe. Meine Unterkunft ist zwar ein Hotel, aber "Die Rezeption ist nicht 24h besetzt". Ist eine Anreise zwischen 18 und 19 Uhr so ungewöhnlich? Naja, ich brauche eh Pausen. Nebenbei erfahre ich noch von einer Spamwelle in meinem Forum, um die ich mich unterwegs kümmern kann/darf/muss. Kurz vor 19 Uhr bin ich schließlich am Hotel. Sehr zu meiner Freude steht bereits eine Versys 650 im Hof! Da stelle ich mich doch mal daneben. Wie fast alle Motorräder heute hat auch diese ein ungarisches Nummernschild.
Das Hotel ist ein modernes Stadthotel mit Schlüsselkarte und tollem Badezimmer, wo der Handtuchhalter so weit wie möglich von der Dusche entfernt ist, aber sowas schockt mich als Ex-Handelsreisenden nicht. Zwecks Abendessen sieht es eher schwierig aus, ich bin zwar in der Stadt und an einer Hauptstraße, aber alle Restaurants sind zu. Ein Bäcker hat offen und versorgt mich mit Pizzabrot und Getränken für die Nacht. Frühstück habe ich morgen dabei. Die Hotelarchitektur ist die verwirrendste nördlich von Podgorica.
Kartenansicht:
508 km heute, 80% von Ungarn. Morgen Abend werden es hoffentlich 100% sein. Die Autobahn hat ganz schön geschlaucht. Vielleicht hätte ich doch das hohe Windschild nehmen sollen.
Die war ruhiger als erwartet, weil kaum jemand nachts überhaupt noch unterwegs war. Morgens will ich die Kette etwas spannen, dazu hat man zwei Möglichkeiten: Achse lösen, Kettenspanner rausdrehen, Achse festziehen. So gehört sich das. Leider habe ich das Bordwerkzeug nicht dabei und kann die Achse nicht lösen. Ich habe auch mal mit festgezogener Achse die Kettenspanner rausgedreht, das ging auch, aber nur einmal, danach war ein neues Gewinde in der Schwinge nötig. Es gibt aber noch eine einfachere Lösung: Die Federbeinvorspannung erhöhen. Dazu braucht man keine 27er Nuss, sondern nur einen Hakenschlüssel, und da habe ich irgendwann einen besseren gekauft, weil der aus dem Bordwerkzeug echt schlecht ist, aber leider ist der wohl im anderen Tankrucksack. Da rächt sich wieder die schwache Vorbereitung.
Heute geht's ohne Frühstück, aber mit Snacks, los nach Westen, raus aus dem Weinanbaugebiet Tokaj, manchen DDR-Überlebenden vielleicht noch bekannt. Ich fahre heute in den Bükk-Nationalpark, dort einige Pässe sammeln, und dann geschlagene 250 km auf direktem Weg weiter zum Hotel, das aber schon direkt vor der nächsten (und letzten) Pässegruppe liegt. Die 500 km heute bringen mich schon so nah an die Heimat, dass ich morgen in Österreich übernachten werde. Die Zeitumstellung kann ich ignorieren, ich bin ja die letzten Tage früher aufgestanden. So geht's ohne weitere Umwege nach Miskolc, in die viertgrößte Stadt Ungarns. Dort ist ein Abzweig zum Punkt Lyukobanya, und das hätte man sich beides gut ersparen können. Viel Müll und Armut, keine Aussicht, und sogar die Polizei lauert am Wegesrand, aber wohl eher um die Einheimischen zu schikanieren. Weiter. Was dann kommt, entschädigt aber wirklich: Der Bükk Nationalpark. Hier fahren in der ersten Stunde mehr Motorräder rum als auf der gesamten bisherigen Reise zusammen! Die Strecken sind zu 90% allerfeinste Kurvenspaßstrecken, die von Einheimischen Motorradfahrern gezielt angefahren werden. Mein Motorrad ist sicherlich das leiseste im ganzen Land, und auch ein paar Motorradpolizisten sind unterwegs. Es tun aber trotzdem alle so, als wären sie in Südfrankreich. Passend dazu ist es heute trotz weiterhin viel Saharastaub auch eher schwülwarm.
Ich bin heute eher in Hektik und habe keine Landschaftsfotos gemacht, außer dieses:
Und ich habe immerhin ein Foto von meinem Motorrad gemacht.
Fällt jemandem auf, dass hinten ein 150/60 R17 statt 160/60 R17 montiert ist? Den Reifentyp gab's nicht in 160/60 R17, und es war ein Gebraucht-Schnapper. Schmalere Reifen machen das Motorrad handlicher, und 10 mm Breite mehr oder weniger führen nicht automatisch dazu, dass der Reifen von der Felge hüpft. Sie steht deutlich senkrechter auf dem Seitenständer. Abgesehen von der Hektik heute habe ich die Kurven genossen, Podcast gehört, und schön die Pässe gesammelt, so wie es sein sollte.
Ich sammle den höchsten Passknackerpunkt des Landes ein. Er heißt Kekes, ist 1014 Meter hoch, und ist ein Fernsehturm mit Seilbahn. Der Parkplatz dort ist kostenpflichtig. Bezahlt wird bei einem Mann mit Bauchladen an der Zufahrt. Ich fürchte, dass ich jetzt erstmals Landeswährung in Bar brauche, denn ich habe noch keine - aber Motorräder parken kostenlos Das ist dann auch der letzte Punkt heute, jetzt kommen 250 km Autobahn. Richtung Budapest ist viel Verkehr, Richtung Süden dann fast keiner mehr. Ich rolle vor mich hin und brauche zwei Pausen.
Leider ruft mich immer wieder das Hotel an, wo ich heute Abend übernachten will, und ich habe zwar Kopfhörer drin und mit dem Handy gekoppelt, aber kein Mikrofon. Anstatt einfach mal eine SMS oder Whatsapp zu schreiben habe ich über den Tag 8 Anrufe, auch nachdem ich zurückgerufen habe und meine Ankunftszeit mitgeteilt habe. Meine Unterkunft ist zwar ein Hotel, aber "Die Rezeption ist nicht 24h besetzt". Ist eine Anreise zwischen 18 und 19 Uhr so ungewöhnlich? Naja, ich brauche eh Pausen. Nebenbei erfahre ich noch von einer Spamwelle in meinem Forum, um die ich mich unterwegs kümmern kann/darf/muss. Kurz vor 19 Uhr bin ich schließlich am Hotel. Sehr zu meiner Freude steht bereits eine Versys 650 im Hof! Da stelle ich mich doch mal daneben. Wie fast alle Motorräder heute hat auch diese ein ungarisches Nummernschild.
Das Hotel ist ein modernes Stadthotel mit Schlüsselkarte und tollem Badezimmer, wo der Handtuchhalter so weit wie möglich von der Dusche entfernt ist, aber sowas schockt mich als Ex-Handelsreisenden nicht. Zwecks Abendessen sieht es eher schwierig aus, ich bin zwar in der Stadt und an einer Hauptstraße, aber alle Restaurants sind zu. Ein Bäcker hat offen und versorgt mich mit Pizzabrot und Getränken für die Nacht. Frühstück habe ich morgen dabei. Die Hotelarchitektur ist die verwirrendste nördlich von Podgorica.
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508 km heute, 80% von Ungarn. Morgen Abend werden es hoffentlich 100% sein. Die Autobahn hat ganz schön geschlaucht. Vielleicht hätte ich doch das hohe Windschild nehmen sollen.
- blahwas
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- Baujahr: 2007
- Farbe des Motorrads: rot
- zurückgelegte Kilometer: 2000
- Wohnort: Nürnberg
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Re: Pässe knacken in Ungarn
Mo 01.04.2024 Szekszard nach Heiligenkreuz und 100%
Heute habe ich lang geschlafen, bis 8 Uhr! Am Frühstück habe ich Biker-Pärchen getroffen, die aber nicht sehr gesprächig waren. Nach dem Carb-Loading ging's es um 9:15 auf den Bock, was ungewöhnlich spät für mich ist, wenn ich solo reise. Nun denn, heute ist die Route nicht so lang und abends ist es ja eine Stunde länger (plus ein paar Minuten wegen Breitengraden, wenn man nach Westen fährt, und wegen der Jahreszeit). Es sind bis 27 Grad angesagt für heute, da geht's gleich im leichtesten Outfit los. Die Route beginnt aber mit einem Abstecher nach Norden, zum Punkt Mekenyesi Elagazas. Der ist schon sehr flach und kommt relativ unerwartet in einer eher flachen Hügellandschaft. Danach geht's wieder zurück nach Süden und es gibt zum ersten mal Sprit. Ich bin jetzt im Großraum Pecs unterwegs, muss aber nicht durch die Stadt durch. Es gilt verschiedene Bushaltestellen zu fotografieren und sogar auch eine Mülltonne. Es ist kurvig hier und im Prinzip wäre auch Aussicht, aber der Staub verhagelt weiterhin die Weitsicht.
Ich achte auf meinen Flüssigkeitshaushalt: Immer nachgießen, was man schwitzt. Die Airbagweste ist über 25 Grad schon eher unangenehm. Der letzte Punkt in der Region heißt Totvari Forras und bietet ein kühles und einsame Waldstückchen. Außer einem Geländewagen sowjetischer Bauart ohne Nummernschilder begegnet mir hier niemand auf meiner 20 Minuten Stoffwechsel-Pause.
Dann folgen 230 km Überführung zu den letzten beiden ungarischen Passknackerpunkten, davon nur 20 km Autobahn, ein paar Ortsdurchfahrten und eher idyllische Landwirtschaft. Jeder zweite Ort heißt "Nagy-" (Groß-). Die von mir genutzten Straßen sind unterer Ordnung, denn ich fahre quer zur Hauptverkehrsrichtung entlang der Grenze zu Slowenien. Keine der Straßen ist richtig schlecht. Oder die nee Gabel ist richtig gut. Die Straßen sind oft Alleen und ich genieße das Gefühl der Weite durchaus.
Weil die Landschaft so flach ist und eher wenig bewaldet, und weil heute viel Wind ist, fliegt der Staub hier noch stärker. Man sieht's kaum, aber ich habe überlegt, eine Maske zu tragen.
Schließlich gibt's noch einen letzten ungarischen Tank und dabei auch gleich ein Eis - mein erstes auf dieser Reise. Da die letzten beiden Passknackerpunkte Grenzübergänge zu Slowenien sind, führt der schnellste Wege tatsächlich durch Slowenien. Slowenien präsentiert sich wie gewohnt piekfein sauber und geleckt. (Unterscheidet bitte Slowenien und Slowakei, das sind zwei verschiedene Länder, die nicht mal Nachbarn sind.)
Punkt 16 Uhr ist der letzte Punkt erreicht und der Passknacker Landespreis Ungarn 2024 geschafft!
So, jetzt noch unfallfrei ins Hotel und dann war's das für heute. Ich nächtige heute in Heiligenkreuz, in Österreich, aber nah der ungarischen Grenze. Das ist ein kleiner Ort mit zwei Gasthäuser. Auf der ungarischen Seite ist die Stadt Szentgotthard, wo ich im Vorbeifahren schon einige Restaurants sehe, die geöffnet sind. Merken für später - jetzt bin ich noch nicht hungrig und sehne mich eher nach einer Dusche. Ungarn hat die Grenze nicht bemannt, Österreich kontrolliert. Weiß aussehen und "servus" sagen reicht dem Grenzer, und schon bin ich am Hotel. Leider hat das hauseigene Restaurant bereits geschlossen, ist ja Ostern und Montag. Dann wird' später eben Szentgotthard, noch ein letztes Mal nach Ungarn rein fahren...
430 km heute, 100% Ungarn, Rangliste Platz 44. Bin sehr zufrieden
Heute habe ich lang geschlafen, bis 8 Uhr! Am Frühstück habe ich Biker-Pärchen getroffen, die aber nicht sehr gesprächig waren. Nach dem Carb-Loading ging's es um 9:15 auf den Bock, was ungewöhnlich spät für mich ist, wenn ich solo reise. Nun denn, heute ist die Route nicht so lang und abends ist es ja eine Stunde länger (plus ein paar Minuten wegen Breitengraden, wenn man nach Westen fährt, und wegen der Jahreszeit). Es sind bis 27 Grad angesagt für heute, da geht's gleich im leichtesten Outfit los. Die Route beginnt aber mit einem Abstecher nach Norden, zum Punkt Mekenyesi Elagazas. Der ist schon sehr flach und kommt relativ unerwartet in einer eher flachen Hügellandschaft. Danach geht's wieder zurück nach Süden und es gibt zum ersten mal Sprit. Ich bin jetzt im Großraum Pecs unterwegs, muss aber nicht durch die Stadt durch. Es gilt verschiedene Bushaltestellen zu fotografieren und sogar auch eine Mülltonne. Es ist kurvig hier und im Prinzip wäre auch Aussicht, aber der Staub verhagelt weiterhin die Weitsicht.
Ich achte auf meinen Flüssigkeitshaushalt: Immer nachgießen, was man schwitzt. Die Airbagweste ist über 25 Grad schon eher unangenehm. Der letzte Punkt in der Region heißt Totvari Forras und bietet ein kühles und einsame Waldstückchen. Außer einem Geländewagen sowjetischer Bauart ohne Nummernschilder begegnet mir hier niemand auf meiner 20 Minuten Stoffwechsel-Pause.
Dann folgen 230 km Überführung zu den letzten beiden ungarischen Passknackerpunkten, davon nur 20 km Autobahn, ein paar Ortsdurchfahrten und eher idyllische Landwirtschaft. Jeder zweite Ort heißt "Nagy-" (Groß-). Die von mir genutzten Straßen sind unterer Ordnung, denn ich fahre quer zur Hauptverkehrsrichtung entlang der Grenze zu Slowenien. Keine der Straßen ist richtig schlecht. Oder die nee Gabel ist richtig gut. Die Straßen sind oft Alleen und ich genieße das Gefühl der Weite durchaus.
Weil die Landschaft so flach ist und eher wenig bewaldet, und weil heute viel Wind ist, fliegt der Staub hier noch stärker. Man sieht's kaum, aber ich habe überlegt, eine Maske zu tragen.
Schließlich gibt's noch einen letzten ungarischen Tank und dabei auch gleich ein Eis - mein erstes auf dieser Reise. Da die letzten beiden Passknackerpunkte Grenzübergänge zu Slowenien sind, führt der schnellste Wege tatsächlich durch Slowenien. Slowenien präsentiert sich wie gewohnt piekfein sauber und geleckt. (Unterscheidet bitte Slowenien und Slowakei, das sind zwei verschiedene Länder, die nicht mal Nachbarn sind.)
Punkt 16 Uhr ist der letzte Punkt erreicht und der Passknacker Landespreis Ungarn 2024 geschafft!
So, jetzt noch unfallfrei ins Hotel und dann war's das für heute. Ich nächtige heute in Heiligenkreuz, in Österreich, aber nah der ungarischen Grenze. Das ist ein kleiner Ort mit zwei Gasthäuser. Auf der ungarischen Seite ist die Stadt Szentgotthard, wo ich im Vorbeifahren schon einige Restaurants sehe, die geöffnet sind. Merken für später - jetzt bin ich noch nicht hungrig und sehne mich eher nach einer Dusche. Ungarn hat die Grenze nicht bemannt, Österreich kontrolliert. Weiß aussehen und "servus" sagen reicht dem Grenzer, und schon bin ich am Hotel. Leider hat das hauseigene Restaurant bereits geschlossen, ist ja Ostern und Montag. Dann wird' später eben Szentgotthard, noch ein letztes Mal nach Ungarn rein fahren...
430 km heute, 100% Ungarn, Rangliste Platz 44. Bin sehr zufrieden
- RKueNV
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Re: Pässe knacken in Ungarn
Vielen Dank für Deinen tollen Reisebericht und
herzlichen Glückwunsch zum Länderpreis.
Komm gut nach Hause .
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Gruß
RKueNV
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- Bayoumi
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Re: Pässe knacken in Ungarn
Glückwunsch zum Landespreis! Zum Glück kein Aprilscherz.
Versys 650 | BJ 2016 | April 2018 bis April 2024 | von KM 48 bis KM 59172
VN 800 A | BJ 1996 | Juni 2023 bis heute | von KM 17755 bis KM 20682
Norden 901 TT WTE | BJ 2022 | April 2024 bis heute | von KM 8095 bis KM 10136
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Re: Pässe knacken in Ungarn
Super Bericht mal wieder, liest sich echt angenehm.
Wünsche eine gute Rückreise.
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Re: Pässe knacken in Ungarn
danke für den schönen Bericht, hab mich guter unterhalten gefühlt. Bin gespannt mit welchem Motorrad deine nächste Reise startet. Vielleicht kommt mir es bekannt vor.
- blahwas
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Re: Pässe knacken in Ungarn
Di 02.04.2024 Heiligenkreuz über Abenteuer nach Nürnberg
So, der Abreisetag. Der direkte Weg Autobahn wären 600 km und 6:30 Stunden. Klarer Fall, da geht noch mehr! Zunächst aber das Übliche. Die Nacht war wenig erholsam, weil es im Zimmer echt zu warm war, und mit offenem Fenster gab's dann Verkehrslärm. Dafür war das Frühstück fürstlich.
Na gut, die Lektüre fördert dann eher wieder die Lust zur zügigen Abreise. Die Nacht hat's intensiv geregnet, aber früh war's dann pünktlich wieder trocken und sonnig. Und der Staub ist jetzt auch endlich weg. Und so ging's dann um 8:30 auf Achse, zunächst gen Westen. Ziel des Tages, neben sicherer Ankunft daheim, sind zwei Passknackerpunkte vom Typ XXX in Österreich, die ich noch nie befahren habe. Die sind im Landespreis nicht verpflichtend, weil es Schotterstrecken sind. Da wäre als erstes der Hirschegger Sattel mit dem Salzstieglhaus oben drauf, freundliche 1543 Meter hoch. Der Weg dorthin ist zunächst sonnige, aber kalte Autobahn, und in die Berge rein dann für Österreich typisch mal wieder idyllisch-kitschig. Die hohen Berge machen schon echt was her.
Ich gewinne an Höhe und es wird noch kälter. Moment, Kälte, Höhe, Regen, da war doch was? Richtig! Winterliche Straßenverhältnisse!
Da auf dieser Schotterstrecke ausreichend gestreut wurde mache ich mir da aber nicht viele Sorgen. Außerdem stehen hier auf der Südseite angenehm wenig Bäume. 20 Meter mit durchsichtigem Schnee erklimme mit viel Vorsicht, wenig Tempo und ohne Probleme. Schließlich ist die Passhöhe geschafft! Zack, Foto, und wieder ein Punkt weniger offen im Lebenswerk. Ich will über die Nordseite wieder runter vom Berg und gucke mir die Strecke an. Da stehen mehr Bäume, und wegen Nordseite ist auch mehr Schatten. Ich spreche ein paar Autofahrer an, immerhin stehen hier 3 Autos: Nein, wir sind von Süden gekommen. Aber vom Norden kam gestern der Regen. Hmmm. Ich gehe zu Fuß ein paar Meter, und diese Stelle gefällt mir nicht:
Das hier ist verdichteter Boden mit wenig Schotter/Kies drauf. Probeweises verdrehen der Stiefel ergibt erhöhtes Unwohlsein. Steine vom Rand drauf zu streuen bringt wenig. Also fahre ich zurück zur winterlichsten Stelle auf der Südseite, wo ich gerade hochgefahren bin: Die ist auch nicht viel griffiger, und da bin ich immerhin bergauf hochgefahren, also mit Kraftübertragung am Hinterrad. Runter muss ich nur rollen ohne seitlich wegzurutschen. Die Vernunft sagt nein. Das wäre ein deutlicher Umweg. Wer mich kennt, ahnt: Ich mach's trotzdem. Und es gelingt Ich spüre nicht mal ein Zucken in der Maschine. Mein nächstes Ziel heißt Sommertörl, 1644 m hoch, aber in Sankt Oswald steht ein Schild: Wintersperre. Okay, ich hatte für heute genug Abenteuer, und es wäre eh nur ein Abstecher, also weiter. Wegen Müdigkeit kehre ich beim nächsten Bäcker mit Cafe ein und lasse es mir im sonnigen Wintergarten gut gehen.
Weiter geht's nach Norden über Hohentauern, 1274 Meter hoch und auch eher frisch. Jetzt kommen langsam die morgens angekündigten Regenschauer...
Da fahre ich dann gerne dran vorbei. Nach einem Stück A9 geht's zwecks Vermeidung von Streckenmaut über den Pyhrnpass, und der Rest ist dann Autobahn, nur unterbrochen von einem Tankstopp mit 10 Minuten Abwarten einer besonders fiesen Wolke, und einem vietnamesischem Abendessen bei Regensburg. Und natürlich Nervkram wie LKW-Schwemme, Staus und Autobahn-Baustellen-Attrappen. was man auf deutschen Autobahnen eben so macht. Im Sonnenuntergang rolle ich daheim ein, so dass es ich wieder mal geschafft habe, nicht mit dem verspiegeltem Visier in die Dunkelheit zu kommen. Als hätte ich es geplant
666 km heute, 3678 von 5069 (73%) grün im Lebenswerk. Rangliste Platz 41. Fazit folgt.
So, der Abreisetag. Der direkte Weg Autobahn wären 600 km und 6:30 Stunden. Klarer Fall, da geht noch mehr! Zunächst aber das Übliche. Die Nacht war wenig erholsam, weil es im Zimmer echt zu warm war, und mit offenem Fenster gab's dann Verkehrslärm. Dafür war das Frühstück fürstlich.
Na gut, die Lektüre fördert dann eher wieder die Lust zur zügigen Abreise. Die Nacht hat's intensiv geregnet, aber früh war's dann pünktlich wieder trocken und sonnig. Und der Staub ist jetzt auch endlich weg. Und so ging's dann um 8:30 auf Achse, zunächst gen Westen. Ziel des Tages, neben sicherer Ankunft daheim, sind zwei Passknackerpunkte vom Typ XXX in Österreich, die ich noch nie befahren habe. Die sind im Landespreis nicht verpflichtend, weil es Schotterstrecken sind. Da wäre als erstes der Hirschegger Sattel mit dem Salzstieglhaus oben drauf, freundliche 1543 Meter hoch. Der Weg dorthin ist zunächst sonnige, aber kalte Autobahn, und in die Berge rein dann für Österreich typisch mal wieder idyllisch-kitschig. Die hohen Berge machen schon echt was her.
Ich gewinne an Höhe und es wird noch kälter. Moment, Kälte, Höhe, Regen, da war doch was? Richtig! Winterliche Straßenverhältnisse!
Da auf dieser Schotterstrecke ausreichend gestreut wurde mache ich mir da aber nicht viele Sorgen. Außerdem stehen hier auf der Südseite angenehm wenig Bäume. 20 Meter mit durchsichtigem Schnee erklimme mit viel Vorsicht, wenig Tempo und ohne Probleme. Schließlich ist die Passhöhe geschafft! Zack, Foto, und wieder ein Punkt weniger offen im Lebenswerk. Ich will über die Nordseite wieder runter vom Berg und gucke mir die Strecke an. Da stehen mehr Bäume, und wegen Nordseite ist auch mehr Schatten. Ich spreche ein paar Autofahrer an, immerhin stehen hier 3 Autos: Nein, wir sind von Süden gekommen. Aber vom Norden kam gestern der Regen. Hmmm. Ich gehe zu Fuß ein paar Meter, und diese Stelle gefällt mir nicht:
Das hier ist verdichteter Boden mit wenig Schotter/Kies drauf. Probeweises verdrehen der Stiefel ergibt erhöhtes Unwohlsein. Steine vom Rand drauf zu streuen bringt wenig. Also fahre ich zurück zur winterlichsten Stelle auf der Südseite, wo ich gerade hochgefahren bin: Die ist auch nicht viel griffiger, und da bin ich immerhin bergauf hochgefahren, also mit Kraftübertragung am Hinterrad. Runter muss ich nur rollen ohne seitlich wegzurutschen. Die Vernunft sagt nein. Das wäre ein deutlicher Umweg. Wer mich kennt, ahnt: Ich mach's trotzdem. Und es gelingt Ich spüre nicht mal ein Zucken in der Maschine. Mein nächstes Ziel heißt Sommertörl, 1644 m hoch, aber in Sankt Oswald steht ein Schild: Wintersperre. Okay, ich hatte für heute genug Abenteuer, und es wäre eh nur ein Abstecher, also weiter. Wegen Müdigkeit kehre ich beim nächsten Bäcker mit Cafe ein und lasse es mir im sonnigen Wintergarten gut gehen.
Weiter geht's nach Norden über Hohentauern, 1274 Meter hoch und auch eher frisch. Jetzt kommen langsam die morgens angekündigten Regenschauer...
Da fahre ich dann gerne dran vorbei. Nach einem Stück A9 geht's zwecks Vermeidung von Streckenmaut über den Pyhrnpass, und der Rest ist dann Autobahn, nur unterbrochen von einem Tankstopp mit 10 Minuten Abwarten einer besonders fiesen Wolke, und einem vietnamesischem Abendessen bei Regensburg. Und natürlich Nervkram wie LKW-Schwemme, Staus und Autobahn-Baustellen-Attrappen. was man auf deutschen Autobahnen eben so macht. Im Sonnenuntergang rolle ich daheim ein, so dass es ich wieder mal geschafft habe, nicht mit dem verspiegeltem Visier in die Dunkelheit zu kommen. Als hätte ich es geplant
666 km heute, 3678 von 5069 (73%) grün im Lebenswerk. Rangliste Platz 41. Fazit folgt.
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Re: Pässe knacken in Ungarn
Ungarn: Die Leute sind aufgeschlossener als in den südlichen/nördlichen Nachbarländern. Die Sprache ist komplett unmöglich, weil mit nichts verwandt, und die Ortsnamen klingen oft absurd. Das macht aber nichts, denn viele Einheimische können englisch (junge Leute) oder deutsch (ältere Leute). Es gibt schon erkennbar länger eine Mittelschicht mit einem gewissen Wohlstand, auch hier verglichen mit den südlichen/nördlichen Nachbarländern. Alter und Zustand von Fahrzeugen und Gebäuden folgen der örtlichen wirtschaftlichen Entwicklung, und die scheint nahtlos in die jeweiligen zahlreichen Nachbarländer überzugehen. Es kann in Ungarn schon früh im Jahr erstaunlich warm werden. Das Land steht quasi im Schatten der Alpen. An berühmten Ungarn kannte ich bisher nur Orban, Pulitzer, Soros, Paul Erdös, Bela Lugosi, Attila Csihar, Elisabeth Báthory und "hide the pain" Harold. Das sagt vermutlich mehr über mich als über das Land aus.
Zum Motorradfahren ist es ein schönes Land mit einigen spannenden Regionen, dazwischen ist aber oft etwas arg viel Platz. Also eigentlich wie Deutschland, nur in den Lücken noch leerer und flacher. Es geht zwar über 1000 Meter hoch, aber es gibt wenig Mittelgebirge. Zum Reisen ist das Land günstig und fühlt sich sicher an. 400 Forint sind 1 Euro. Ich habe kein Bargeld gebraucht, VISA wurde überall akzeptiert. Die Preise sind etwas günstiger als bei uns. Meine Übernachtungen waren um die 40 Euro, Abendessen 12 Euro mit Getränk. 1 Liter Benzin umgerechnet 1,60 Euro. Es gibt genug Tankstellen, und ausrauben wollte mich auch niemand. Mein Motorrad stand nicht nachts an Hauptstraßen.
Reisemodus: In 6 Tagen 3500 km zu fahren dürfte für die meisten wenig mit Urlaub zu tun haben. An vielen Stellen hätte man schön Wandern können oder in Seen baden oder angeln. Budapest hat sicher auch viel zu bieten. Das mache ich alles gerne, aber lieber später und nicht alleine, jetzt will ich Motorrad fahren.
Ausrüstung: Dies war meine erste Tour über 2 Stunden mit Versys Nr. 6. Motor und Fahrwerk funktionieren einwandfrei. Die montierten China-Heizgriffe sind eine Plage, weil sie viel zu schmal sind und außen erhöht sind. Und sie haben nur eine Stufe: Vollgas! Da steht ein Tausch an. Das Originalwindschild anstelle des großen MRA Schildes bzw. der Givi-Airflow war eher eine Fehlentscheidung. Die Mischbereifung Pirelli Rally STR hinten und Dunlop Mutant vorne hat ausgezeichnet funktioniert, und es ist auf beiden noch ausreichend Profil vorhanden. Mit dem selben Dunlop Mutant war ich bereits letztes Jahr in Griechenland und Albanien (komplett auf Achse). Das verspiegelte Visier war ein kleines Glücksspiel, es ist einfach sehr angenehm zu fahren, und bei Dämmerung gerade noch zu gebrauchen. Die Heizjacke, Heizhandschuhe und Sitzheizung haben wieder mal ihre Stärken ausgespielt. Ich hatte zwischen 5 und 28 Grad auf dieser Tour. Zum Glück hatte ich weniger als 15 Minuten Regen am Stück auf dieser Reise, und 4 Tage keinen Tropfen. Da war der durchgehende Saharastaub das geringere Übel.
Da von den 6 Reisetagen 3 Feiertage waren, hatte ich wenig mit LKW- und Berufsverkehr zu tun, und vielleicht war auch weniger Polizei unterwegs. Ich wurde vor intensiver Verkehrsüberwachung in Ungarn gewarnt, habe aber nichts derartiges erlebt. Klar, es gibt feste Blitzer, aber weniger als in Österreich, und ich hatte keine mobilen Messungen mit oder ohne Personal. Die einheimischen Autofahrer fuhren alle fair und rücksichtsvoll, und sie nahmen die Regelungen auch nicht allzu ernst. Die einheimischen Motorradfahrer beanspruchen in Kurven gern die Mittellinie für sich und ignorieren Regeln eher komplett.
Würde ich es genauso nochmal machen? Wohl eher nicht. Würde ich davon abraten? Vielleicht. Bereue ich es? Nein!
Zum Motorradfahren ist es ein schönes Land mit einigen spannenden Regionen, dazwischen ist aber oft etwas arg viel Platz. Also eigentlich wie Deutschland, nur in den Lücken noch leerer und flacher. Es geht zwar über 1000 Meter hoch, aber es gibt wenig Mittelgebirge. Zum Reisen ist das Land günstig und fühlt sich sicher an. 400 Forint sind 1 Euro. Ich habe kein Bargeld gebraucht, VISA wurde überall akzeptiert. Die Preise sind etwas günstiger als bei uns. Meine Übernachtungen waren um die 40 Euro, Abendessen 12 Euro mit Getränk. 1 Liter Benzin umgerechnet 1,60 Euro. Es gibt genug Tankstellen, und ausrauben wollte mich auch niemand. Mein Motorrad stand nicht nachts an Hauptstraßen.
Reisemodus: In 6 Tagen 3500 km zu fahren dürfte für die meisten wenig mit Urlaub zu tun haben. An vielen Stellen hätte man schön Wandern können oder in Seen baden oder angeln. Budapest hat sicher auch viel zu bieten. Das mache ich alles gerne, aber lieber später und nicht alleine, jetzt will ich Motorrad fahren.
Ausrüstung: Dies war meine erste Tour über 2 Stunden mit Versys Nr. 6. Motor und Fahrwerk funktionieren einwandfrei. Die montierten China-Heizgriffe sind eine Plage, weil sie viel zu schmal sind und außen erhöht sind. Und sie haben nur eine Stufe: Vollgas! Da steht ein Tausch an. Das Originalwindschild anstelle des großen MRA Schildes bzw. der Givi-Airflow war eher eine Fehlentscheidung. Die Mischbereifung Pirelli Rally STR hinten und Dunlop Mutant vorne hat ausgezeichnet funktioniert, und es ist auf beiden noch ausreichend Profil vorhanden. Mit dem selben Dunlop Mutant war ich bereits letztes Jahr in Griechenland und Albanien (komplett auf Achse). Das verspiegelte Visier war ein kleines Glücksspiel, es ist einfach sehr angenehm zu fahren, und bei Dämmerung gerade noch zu gebrauchen. Die Heizjacke, Heizhandschuhe und Sitzheizung haben wieder mal ihre Stärken ausgespielt. Ich hatte zwischen 5 und 28 Grad auf dieser Tour. Zum Glück hatte ich weniger als 15 Minuten Regen am Stück auf dieser Reise, und 4 Tage keinen Tropfen. Da war der durchgehende Saharastaub das geringere Übel.
Da von den 6 Reisetagen 3 Feiertage waren, hatte ich wenig mit LKW- und Berufsverkehr zu tun, und vielleicht war auch weniger Polizei unterwegs. Ich wurde vor intensiver Verkehrsüberwachung in Ungarn gewarnt, habe aber nichts derartiges erlebt. Klar, es gibt feste Blitzer, aber weniger als in Österreich, und ich hatte keine mobilen Messungen mit oder ohne Personal. Die einheimischen Autofahrer fuhren alle fair und rücksichtsvoll, und sie nahmen die Regelungen auch nicht allzu ernst. Die einheimischen Motorradfahrer beanspruchen in Kurven gern die Mittellinie für sich und ignorieren Regeln eher komplett.
Würde ich es genauso nochmal machen? Wohl eher nicht. Würde ich davon abraten? Vielleicht. Bereue ich es? Nein!
- fransjup
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Re: Pässe knacken in Ungarn
Danke fü`rs mitnehmen
Schön das du gesund zu Hause angekommen bist
Schön das du gesund zu Hause angekommen bist
Gruß aus NRW-fransjup
- Jada
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Re: Pässe knacken in Ungarn
Vielen Dank für die tollen Berichte. Es macht immer wieder Spaß sie zu lesen.
LG die Berliner
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Jan und Dani
- je0605
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Re: Pässe knacken in Ungarn
Respekt, wie immer bei deinen Touren,!
Lese immer mit Begeisterung mit, und google gerne, wo du bist!
Auch bei allen anderen, die sich die Mühe für ihre Reiseberichte machen. Hut ab dafür!
Danke für eure Berichte!!!
Gruß Bonsai
Lese immer mit Begeisterung mit, und google gerne, wo du bist!
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Gruß Bonsai
- Bayoumi
- Beiträge: 1431
- Registriert: 14. Feb 2018 23:05
- Geschlecht: männlich
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Re: Pässe knacken in Ungarn
Ungarisch ist mit finnisch verwandt. Aber wie die beiden Länder, die so weit auseinander sind, einen gemeinsamen Sprachstamm haben, ist mir ein Rätsel.
Versys 650 | BJ 2016 | April 2018 bis April 2024 | von KM 48 bis KM 59172
VN 800 A | BJ 1996 | Juni 2023 bis heute | von KM 17755 bis KM 20682
Norden 901 TT WTE | BJ 2022 | April 2024 bis heute | von KM 8095 bis KM 10136
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- Schelle66
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- zurückgelegte Kilometer: 42500
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Re: Pässe knacken in Ungarn
Hut ab , ich weiß nicht ob ich deine Touren Durchhalten würde. Dein Hintern muß doch einen leichten Dauerschmerz haben oder viel Hornhaut
Gruß Schelle
Gruß Schelle
TDM 900A, Mash Adventure 400
Vorher: Simson Spatz, MZ TS 150 und Simson S51,
XS 400 12E BJ.85; Vesys 650 2011, Kymco
CK 125
Alles wird Gut
Vorher: Simson Spatz, MZ TS 150 und Simson S51,
XS 400 12E BJ.85; Vesys 650 2011, Kymco
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- Registriert: 13. Feb 2021 07:08
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- Land: Oesterreich
- Motorrad: Versys 650
- Baujahr: 2020
- Farbe des Motorrads: Khaki
Re: Pässe knacken in Ungarn
Schöner Bericht mal wieder
Salzstiegl ist eine meiner Lieblingsrouten, wenn ich keine Lust aufs "Gaberl" habe. Wegen dem Schotter kaum Verkehr und man kann vor allem von Norden kommend (relativ gefahrlos) richtig schön am Kabel ziehen da rauf. Im Winter mit Eis auf der Fahrbahn, ist es natürlich ein wenig abenteurlich
Salzstiegl ist eine meiner Lieblingsrouten, wenn ich keine Lust aufs "Gaberl" habe. Wegen dem Schotter kaum Verkehr und man kann vor allem von Norden kommend (relativ gefahrlos) richtig schön am Kabel ziehen da rauf. Im Winter mit Eis auf der Fahrbahn, ist es natürlich ein wenig abenteurlich